Hamburg. Für eine Analyse der Barmer wurden die Krebsdiagnosen der Haut, Brust, Prostata und Verdauungsorgane untersucht. Die Ergebnisse.
Auf den ersten Blick ist es eine gute Nachricht: Während der Corona-Pandemie haben deutlich weniger Menschen in Hamburg eine Krebsdiagnose erhalten. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Abrechnungsdaten der Barmer-Krankenkasse hervor.
„Die Krebsdiagnosen lagen im ersten Jahr der Corona-Pandemie 26 Prozent unter der durchschnittlichen Krebsinzidenz der Jahre 2017 bis 2019“, sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. Weniger Krebsdiagnosen müssten jedoch nicht bedeuten, dass es tatsächlich weniger Krebserkrankungen gibt. "Der Rückgang der Krebsdiagnosen hat möglicherweise damit zu tun, dass die Menschen aus Sorge vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus Krankenhäuser und Arztpraxen gemieden haben“, so Klein.
Krebs: Zahl bei Prostatakrebsdiagnosen sank um 57 Prozent
Ihr Appell lautet: Alle, die ihre Krebsvorsorge in letzter Zeit verschoben haben, sollten die wichtigen Untersuchungen so bald wie möglich nachzuholen. Klein: "Keinesfalls sollte hiermit auf das Ende der Pandemie gewartet werden. Im Ernstfall könnte dadurch wertvolle Zeit verloren gehen."
Für die aktuelle Analyse wurden die Krebsdiagnosen der Haut, der Brust, der Prostata und der Verdauungsorgane untersucht. Während die Zahl der Hautkrebsdiagnosen um zehn Prozent zurückging, waren die Rückgange bei den Verdauungsorganen (–25 Prozent) und bei der Brust (–28 Prozent) deutlich höher. Noch extremer ist die Zahl bei Prostatakrebsdiagnosen: Diese sank im Vergleich zu den Vorjahren sogar um 57 Prozent.
Die Barmer weist darauf hin, dass Krebs nach wie vor die zweithäufigste Todesursache in Deutschland ist. Die häufigsten Krebsarten in Deutschland sind:
- Darmkrebs
- Brustkrebs bei den Frauen
- Prostatakrebs bei den Männern