Hamburg. Eine neue Ausstellung in der Fabrik der Künste bringt besondere Augenblicke zurück ins Gedächtnis der Besucher. Ein Vorgeschmack.
"Ein guter Pressefotograf weiß sich zurückzunehmen. Er studiert die Situation, blickt – und klickt erst dann“, sagt Jens Meyer-Odewald, langjähriger Chefreporter des Hamburger Abendblatts. Der Satz findet sich wieder im Katalog zur Ausstellung „40 Jahre Pressefotografie“, die gerade eröffnet hat und noch bis zum 14. August zu sehen ist – er beschreibt zudem, was neben einem guten Auge, einer professionellen Kameraausrüstung und der Anbindung an eine Redaktion noch nötig ist, um in diesem Job erfolgreich zu sein.
In den vergangenen vier Jahrzehnten konnten die Hamburger Pressefotografen Klaus Bodig, Jürgen Joost, Andreas Laible und Ronald Sawatzki das Leben der Hansestadt – und manchmal auch darüber hinaus – in beeindruckenden Bildern festhalten. Nun haben sie zusammen entschieden, aus ihrem reichen Foto-Fundus eine Retrospektive der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Ausstellung Hamburg: "Bilder der Freude und der Trauer"
Kultursenator Carsten Brosda, der das Intro zum Ausstellungskatalog geschrieben hat, betont: „Das sind Bilder der Freude und der Trauer, der Wahrheit und der gnadenlosen Ehrlichkeit.“ Und er weiß natürlich auch: „Ein gutes Foto wird schneller wahrgenommen als ein guter Text, es transportiert den Kern der Geschichte auf einen Blick, es öffnet Hintergründiges, und es zieht im besten Fall den Leser in den vertiefenden Text.“
Eine kleine Auswahl der Werke
Die vier Fotografen, die alle auch, aber nicht ausschließlich für das Abendblatt gearbeitet haben, decken mit ihren Fotos nicht nur zeitlich, sondern ebenso von den Motiven her eine breite Spanne ab. Natürlich hat jeder mal Helmut Schmidt abgelichtet und den jeweils amtierenden Bürgermeister, zudem das „normale“ Tagesgeschehen und die eine oder andere skurrile Situation. Dennoch fiel es am Ende gar nicht so leicht, die 300 beeindruckendsten Bilder auszuwählen, denn schließlich hat jeder der beteiligten Fotografen ein Vielfaches an Motiven im Archiv.
Ausstellung Hamburg: Eine Geschichte zu jedem Motiv
Die Auswahl auf dieser Seite ist also nur ein sehr kleiner Auszug aus dem gesamten Ausstellungsspektrum. Am besten macht man sich selbst auf den Weg zur Fabrik der Künste – und lässt sich Zeit, um zu den einzelnen Bildern etwas im Gedächtnis zu kramen. Mit Sicherheit wird einem dabei zu fast jedem Motiv eine kleine Geschichte einfallen, an die man sich bis heute erinnert. Oder es ist einfach nur ein wunderschönes Stadtmotiv.