Hamburg (dpa/lno).
Udo Bandow ist frustriert über die sportliche und wirtschaftliche Situation beim Fußball-Zweitligisten Hamburger SV. Der HSV mache ihm «aktuell wenig Freude und Hoffnung», sagte der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende (1996 bis 2007) der «Bild»-Zeitung (Donnerstag). «Die Situation ist traurig. Der Verein ist finanziell am Boden, das Stadion marode. Man spielt ein fünftes Jahr in Liga 2. Das macht keinen Spaß», klagte der 90-Jährige, unter dem der einstige Bundesliga-Dino acht Jahre in Serie im Europokal gespielt hat.
Als besonders bitter empfindet der langjährige HSV-Funktionär die atmosphärischen Störungen zwischen den Vorständen Jonas Boldt (Sport) und Thomas Wüstefeld (Finanzen). «Das hätte es zu meiner Zeit als Aufsichtsratschef nicht gegeben. Ich hätte die zwei Vorstände zu mir gebeten, sie aufgefordert, sich zusammenzuraufen. Wenn nicht, hätte ich schon eine Lösung gefunden», erklärte Bandow, der in diesem Zusammenhang auch seinen Nach-Nachfolger Marcell Jansen in die Kritik einbezog. «So eine Situation darf ein starker Aufsichtsratschef einfach nicht zulassen. Sie schadet auf Dauer dem ganzen HSV.»
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