Hamburg.

Nach der Hunde-Attacke auf ein Kleinkind in Hamburg ermittelt die Polizei wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den Halter, die Mutter und die Großmutter des Kindes. Das teilte die Polizei am Mittwoch in Hamburg mit. Das zweijährige Mädchen war an Pfingstmontag in einer Wohnung in Hamburg-Rahlstedt von dem Bulldogge-Mischling angegriffen und lebensgefährlich verletzt worden. Das Kind erlitt durch die Bisse Gesichts- und Kopfverletzungen, konnte in einer Notoperation aber gerettet werden. Auch die Großmutter wurde durch Bisse des Hundes am Bein verletzt und ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht.

Anwohner eines Mehrfamilienhauses hatten Hilfeschreie aus einer Wohnung gehört und die Polizei informiert. In der Wohnung trafen die Beamten die 30 Jahre alte Mutter und die 50 Jahre alte Großmutter des Mädchens an, die versuchten, den Beiß-Angriff auf das Kleinkind zu stoppen. Mit Hilfe der Polizei gelang es den Frauen, das Kind von dem aggressiven Tier zu befreien. Es wurde von den Polizeibeamten zunächst ins Tierheim gebracht. Dort entschieden Mitarbeiter des Veterinäramtes, den Hund einzuschläfern.

Der Besitzer des Hundes ist ein Onkel des Mädchens, der in Schleswig-Holstein lebt. Seine Verwandten betreuten das Tier - er selbst befindet sich im Urlaub. Warum der Hund das Mädchen angegriffen hat, ist weiterhin unklar. Bei dem Tier handelt es sich um einen Old English-Bulldogge-Mischling. Diese Rasse zählt nach Angaben der Polizei nicht zu den gefährlichen Rassen nach dem Hamburger Hundegesetz. Anhand einer genotypischen Untersuchung sollen nun jedoch weitere mögliche Rassen geklärt werden.

Nach Angaben des Bezirksamtes Wandsbek war der Hund den Behörden bereits bekannt. Im Jahr 2019 soll das Tier im Bezirk Wandsbek ein siebenjähriges Mädchen gebissen haben. Der Hund konnte nach Angaben der Behörde jedoch nicht sichergestellt werden, da das Tier an einen anderen Halter in Schleswig-Holstein abgegeben wurde.

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