Sie verkörpert die neue Generation von Künstlerinnen und Künstlern geradezu ideal: Annika Kahrs (38) ist höflich und sympathisch, sie nimmt sich zurück und setzt bei ihren Arbeiten auf Teamwork, besonders mit Musikerinnen und Komponisten. Daraus entstehen außergewöhnliche Klang- und Videoinstallationen, die mit Preisen bedacht werden und in internationalen Sammlungen vertreten sind. Für „Imagine the City“ hat die Künstlerin, die in Hamburg und Berlin lebt und ihre Energie daraus zieht, privat viel Musik zu hören und Konzerte zu besuchen, nun „How to live in the echo of other places“ eröffnet. Zehn Lautsprecher beschallen den Schuppen 29 mit persönlichen Erinnerungen von Hamburgern und Menschen, die es hierhergezogen hat, untermalt von Musik und Gesang.
Draußen wird die Videoprojektion eines Sonnenuntergangs gezeigt – als Inbegriff besonders schöner, intensiver Erinnerungen. Klingt kitschig? Sicher nicht bei Kahrs. Zum Überprüfen einfach abends nach Sonnenuntergang zum Baakenhöft fahren. Schwelgen in Erinnerungen ist aber erlaubt. Ganz ausdrücklich sogar.