Hamburg. Rolf Zuckowski wird 75 und legt Autobiografie vor. Gespräch über Glück und Mut, seine Rolle als Vater, Geld und bewegende Momente.

Seine Musik fehlt in keinem Kindergarten und wird auf vielen Geburtstagen gesungen. Er lieferte den Soundtrack zur Kindheit einer ganzen Generation und mehr: Rolf Zuckowski, Musiker, Komponist und Musikproduzent, ist bekannt für seine vielen Kinderlieder, die fast schon zu Volksliedern geworden sind. Mit mehr als 20 Millionen verkauften Tonträgern ist der Hamburger einer der kommerziell erfolgreichsten Künstler in Deutschland.

Sie werden in diesen Tagen 75 Jahre alt und haben ihre Erinnerungen verfasst. „Ein bisschen Mut, ein bisschen Glück. Mein musikalisches Leben“ heißt das Buch. Worin bestand der Mut, worin das Glück?

Rolf Zuckowski: Das Glück kam bei mir meist zuerst. Wenn man das Glück hat, die richtigen Menschen zu treffen und Ideen zu haben, dann braucht man noch den Mut, etwas daraus zu machen. Oft gab es eine Idee – für ein Lied oder für eine Tournee, etwa die Elbe hinauf. Der Mut bedeutet, sich darauf einzulassen, die Schwierigkeiten zu überwinden, andere Menschen zu überzeugen und es dann auch zu Ende zu bringen.

„Im Kleinen liegt das Geheimnis der Welt ebenso verborgen wie im Großen“, haben Sie gesagt. Was ist dieses Geheimnis für Sie?

Das Bewusstsein, dass jedes Leben wertvoll ist – auch wenn es vielleicht nur kurz ist, wie man es in Kinderhospizen erlebt, das Leben belastet ist oder Kinder sich durch ihre Umgebung kleiner fühlen, als sie es eigentlich sind. Auf diese Welt gekommen zu sein, das ist grundsätzlich mal gut, und das sollen sie auch wissen. Also: „Wie schön, dass Du geboren bist!“ Auch im Kleinen schlummert oft etwas ganz Großes. Ich denke: Der Grundwert des Lebens fängt beim Kind an.

Sie haben so viele Kinderlied-Klassiker geschrieben. Neben „Wie schön, dass Du geboren bist“ auch „Stups, der kleine Osterhase“, „Die Jahresuhr“, „In der Weihnachtsbäckerei“, „und ganz doll mich“. Gibt es konkrete Ereignisse oder Erlebnisse, die sie zu diesen Liedern inspiriert haben?

Viele. Die „Weihnachtsbäckerei“ entstand in der Adventszeit, als die Familie zu Hause war und ich noch in Bochum unterwegs – mit meinem allerersten gemieteten Autotelefon. Ich habe sie gefragt, was sie gerade machen, und sie sagten: Wir backen. Während der Autofahrt habe ich viel an sie gedacht. Als ich nach Hause kam, war mein Lied „In der Weihnachtsbäckerei“ fertig – und das Gebäck auch. Ein anderes Erlebnis, das ich nie vergessen werde: Unser jüngerer Sohn war knapp drei Jahre alt, als er beim Spaziergang stolperte. Ich wollte ihn aufheben und er sagte: „Ich schaff das schon“. Ich dachte dann darüber nach, wie oft er sich das im Leben noch sagen würde, aber auch an Menschen in schwierigen Lebensphasen, die sich mit dem Satz „Ich schaff das schon“ selbst aufraffen müssen. Viele meiner Lieder sind aufgrund kleiner, besonderer Begegnungen entstanden. Aber dass die „Weihnachtsbäckerei“ so etwas wie ein Volkslied werden oder „Ich schaff das schon“ Menschen zum Weiterleben ermutigen würde, das hätte ich nie gedacht.

Wie war es für ihre drei Kinder, den Erfinder so populärer Kinderlieder zum Vater zu haben?

Bei vielen Liedern habe ich an sie gedacht und das wussten sie auch. Aber ich bin nie so persönlich geworden, dass die Kinder sich geoutet gefühlt haben. Sie waren Beispiele für andere. In dem Sinne waren meine Kinder Begleiter durch diesen Schaffensprozess, bis hinein ins Studio. Sie waren alle mal auf CDs zu hören, sie haben Fernsehsendungen mit mir gemacht. Sie haben als meine Kinder einen Teil dieser Erfolgsentwicklung miterlebt, deshalb war sie für sie gar nicht so sensationell. Vielleicht haben sie manchmal von außen etwas gehört von Schulkameraden, was sie da für einen Papa haben. Aber für sie bin ich einfach nur ihr Vater.

Wie haben sich Erziehung und Familienbild in den vergangenen 40 Jahren verändert?

In vielen Familien ganz wenig. Die Veränderungen leuchten in helleren Farben – Patchwork-Familien, gleichgeschlechtliche Ehen. Aber es gibt noch viele Menschen in traditionellen Lebensverhältnissen. Kinder können in all diesen Verhältnissen glücklich werden. Wichtig ist für sie, dass sie merken: Ich bin gewünscht, anerkannt und geliebt, manchmal auch gefordert.

Sie selbst hatten eine sehr, sehr hamburgische Kindheit, aufgewachsen in der Semperstraße in Winterhude. Ihr Vater war Seemann. Was war das für eine Kindheit?

Eigentlich war sie sehr fröhlich. Die Eltern haben viel mit uns gespielt, weil es noch kaum elektronische Unterhaltung gab. Meine Großeltern hatten einen Gemüseladen in Fuhlsbüttel. Dazwischen liegt heute die City Nord, damals war dort eine riesige Schrebergartenanlage und ich konnte mit dem Pump-Roller die sieben oder acht Kilometer zu Oma und Opa fahren und ihnen beim Verkaufen helfen, vor allem Kartoffeln abwiegen. Heute würde man das keinem Kind raten, aber ich habe mich dabei supergut gefühlt.

Auch meine Eltern waren bei allen Entbehrungen, mit denen wir lebten, sehr oft sehr fröhlich. Meine Mutter musste einiges durchstehen, weil mein Vater leider alkoholkrank wurde und ein sehr unbeständiges Leben gelebt hat. Trotzdem gab es immer wieder Stunden und ganze Tage, wo diese Sorgen nicht Thema waren, sondern die Freude am Leben. Meine Mutter hat als Postbotin schwer gearbeitet. Sie war darauf angewiesen, dass ihre Kinder ihr helfen – für uns selbstverständlich.

Ihr Großvater leitete den SPD-Männergesangverein in Winterhude. Fühlen Sie sich der SPD verbunden?

Ich bin in einem typisch sozialdemokratischen Haushalt aufgewachsen. Als ich begann, politisch zu denken, war ich eindeutig in diesem Spektrum verortet – Willy Brandt, Helmut Schmidt, das waren Politiker, denen wir vertraut haben. Über die Jahre habe ich mich auch viel mit liberalen Gedanken beschäftigt. Am meisten konnte ich mich mit der sozialliberalen Ära in Deutschland identifizieren. Heute sind die politischen Verhältnisse teils sehr unübersichtlich, es gibt weniger klare Linien zwischen den Parteien – außer im äußeren Spektrum, damit habe ich nichts am Hut. Auch einige CDU-Positionen finde ich wichtig, beispielsweise zum Thema Familienbild oder Sprache. Die Neigung zum sozialliberalen Denken ist aber tief in mir verwurzelt – vielleicht inzwischen mit einer Betonung des Liberalen.

Sie haben schon mit ihrer Schulband am Albrecht-Thaer-Gymnasium Musik gemacht. Die hieß „the beAthovens“ und hatte bemerkenswerten Erfolg.

Die Band wurde von Joachim Pauly gegründet, als Elftklässler bekam ich die Chance, dort einzusteigen. Wir haben eine LP aufgenommen und hatten sogar große Fernsehauftritte, beispielsweise in der ZDF-Sendung „4-3-2-1 Hot & Sweet“ und in der Aktuellen Schaubude.

Und wie ging das zu Ende?

Das war im Star Club – und sehr traurig. Unser Gitarrist fand einfach kein Ende mit seinen Soli. Er spielte mehr und mehr gegen die Band und bei einem Auftritt am Zweiten Weihnachtstag 1967 kam es zum Eklat. Er spielte und spielte, das Publikum wurde immer ungehaltener, es flog die erste Bierflasche auf die Bühne, und wir restlichen drei waren ratlos. Irgendwann haben wir die Bühne verlassen, und er fand immer noch kein Ende, bis der Bühnenmeister schließlich das Licht ausschaltete – das war dann das Ende der „beAthovens“. Den Namen durfte er behalten, wir machten als „Harmony and Company“ weiter auf Schulfesten, um Geld fürs Studium zu verdienen, denn das konnten die Eltern nicht mal einfach so bezahlen.

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  • Sie haben Betriebswirtschaft studiert. War es eine Vernunftentscheidung, erst mal „was Ordentliches“ zu lernen?

    Als wir in der Band merkten, dass wir es nicht schaffen, von der Musik zu leben, haben wir gemeinsam beschlossen, etwas Handfestes zu erlernen. Neben dem Studium machten wir aber weiter Musik. Nach meinem Abschluss führten mich Instinkt und Leidenschaft schnell in einen Musikverlag, zu Hans Sikorski in Hamburg. Der Gründer war gestorben, sein Sohn brauchte einen Assistenten, und ich kam mit meinem Betriebswirtschaftsstudium gerade recht – das war „das bisschen Glück“, das man braucht.

    In dieser Zeit war der Musikverlag sehr erfolgreich mit Popkünstlern wie Les Humphries und Drafi Deutscher, da konnte ich sehr viel lernen. Für mich wurde entscheidend, dass ich nach wenigen Jahren dort das Trio Peter, Sue & Marc aus der Schweiz kennenlernte. Mit ihnen konnte ich meine berufliche Grundlage für die nächsten Jahre legen, habe gekündigt und wurde freischaffender Komponist, Textdichter und Musikproduzent.

    Sie spielten erst vor kleinem Publikum. Vom Kinderhaus Iserbrook-Sülldorf in die großen Konzertsäle und Arenen – war das ein langer Weg?

    Das ging nicht schnell. Im Kinderhaus Iserbrook-Sülldorf haben alle Eltern etwas beigetragen, ich hauptsächlich Musik. Nachdem ich mehrfach gespielt habe, sprach sich das herum, daraus ergab sich dann eine kleine Tournee durch Kindergärten und Spielkreise in Norddeutschland. Das waren kleine Konzerte mit 40, 50 Kindern, vor denen ich meist mit Latzhose bekleidet stand – wie das damals so war. In Buxtehude war ich mehrfach der Begrüßungssänger für die fünften Klassen.

    Es war anstrengend, nacheinander mit jeder Klasse zu singen. Im nächsten Jahr sang ich vor mehreren Klassen auf einmal, das klappte so gut, dass ich bald vor ganzen Schulen auftrat. Das war ein Schritt hin zu größeren Konzerten mit 300 bis 500 Personen. Dies blieb über Jahre meine Größenordnung – also Publikum, das in Bürgerhäuser oder in eine Schulaula hineinpasste. Die ganz großen Konzerte wie auf dem Spielbudenplatz zugunsten der Flutopfer an der Elbe oder die Tsunami-Opfer in der Arena am Volkspark, die habe ich geschafft, fand aber nicht, dass es immer so groß sein muss. Ich mochte die Nähe zu den Kindern, zu den Eltern und Pädagogen sehr gern. Meine Lieder verbreiteten sich trotzdem immens, und ich fühlte mich als Künstler auf kleineren Veranstaltungen sehr wohl.

    Hatten Sie auch Hemmungen, vor so großem Publikum zu spielen?

    Nein, Hemmungen hatte ich überhaupt nicht. Ich habe bei sicherlich sechs, sieben Konzerten mit mehr als 10.000 Zuschauern festgestellt: Das kann ich. Nur gibt es dort keinen Blickkontakt, da hatte ich keinen gutes Gefühl den Kindern gegenüber. Das ist einfach nicht meine Auffassung von Familienkonzerten. Lampenfieber hatte ich am ehesten vor Fernsehauftritten, bei denen ich ganz allein auf der Bühne stehe. Da ist man aufgeregt, weil man sich zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Ich war es gewöhnt, Kinder um mich zu haben, die lenken einen ab.

    Wann wussten Sie, dass Sie es geschafft haben, was Ihren Erfolg angeht?

    Mit den ersten nennenswerten Erfolgen von Peter, Sue & Marc. Das Trio war mehrfach beim Eurovision Song Contest dabei, ich durfte in Dublin und Jerusalem auch dirigieren. Der Erfolg war in der Schweiz ganz groß, das Trio ist dort bis heute so etwas wie eine Legende. Die Lieder liefen im Radio, die Schallplatten verkauften sich gut. Kleiner, aber ebenso beständig war die Finkwarder Speeldeel, das plattdeutsche Folklore- und Chorensemble. Mit ihr arbeite ich bis heute zusammen. Ende der 1970er-Jahre merkte ich, dass die Einnahmen, die man als Produzent und Komponist hat, in ihrer Vielfalt finanziell schon recht gut trugen.

    Als Peter, Sue und Marc 1981 auf dem Höhepunkt ihres Erfolges aufhörten, hatte ich das große Glück – „ein bisschen Glück!“ – dass in dem Jahr „Du da im Radio“ der erste große medial bekannte Titel von mir wurde. Da tat sich plötzlich eine Tür auf, sodass viele Menschen meine Musik kannten. Da war dann nicht mehr die Frage: Trägt das? Für ein paar Jahre musste es tragen. Rückblickend weiß ich: Es war gut fürs ganze Leben.

    Stört es sie, dass sie manchmal etwas abgetan werden als Kinderliedersänger?

    Von den allermeisten werde ich dafür geschätzt, verehrt und manchmal sogar geliebt. Im Herzen der Menschen zu sein, weil man die Kinder ernst nimmt und ihnen Freude macht, die Eltern begleitet, dafür bin ich sehr dankbar. 1985 habe ich das erste Album für Erwachsene veröffentlicht, um den Ausgleich in die Musik zu bringen. Ich beschäftige mich gern mit Kindern, habe aber auch eine Frau, Gedanken, die Erwachsene sich machen. Die in der Schublade zu lassen, nur weil es bestimmte Klischeeerwartungen gibt, das wollte ich schon damals nicht. Ich wollte mich nicht unnötig einengen.

    Haben Sie einen Lieblingssong aus eigenem Repertoire?

    Den gibt es genauso wenig wie mein Lieblingskind. Manche Lieder haben ganz besonders viel bewegt, besonders der Song „Ich schaff das schon“. Der hat viele Menschen aus Krisen herausgeholt und ermutigt, wieder nach vorn zu blicken. Es gibt aber auch Lieder, die so verbreitet sind, dass man gar nicht mehr weiß, von wem es eigentlich ist, etwa „Wie schön, dass Du geboren bist“.

    Wird das auch bei Ihnen zu Hause zum Geburtstag gesungen?

    Natürlich! Das ist auch bei uns zu Hause entstanden, ich glaube, zum fünften Geburtstag unseres Sohnes Alexander. Davor sangen wir „Happy Birthday“ oder Ähnliches, aber mit diesem Lied wollte ich versuchen, dem Geburtstag eine kindliche und etwas augenzwinkernde Note zu geben. „Wir hätten Dich sonst sehr vermisst“ ist ja paradox, aber trotzdem eine Liebeserklärung.

    Was für eine Art Vater waren und sind Sie?

    Wir haben viel spontan gemacht, viel gesungen und gespielt. Auf Autofahrten haben wir uns singend und reimend bei Laune gehalten. Wir haben viel miteinander gelacht, ich war aber ab und zu auch etwas strenger, etwa wenn es um Tischsitten ging. Bestimmte Dinge müssen in einer Familie klar sein, wann man die Schuhe auszieht, wie man abends seine Kleidung zur Seite legt – in der Beziehung bin ich manchmal etwas pingelig.

    Sie haben im Osten Musik gemacht, als Produzent und Liedtexter beim Eurovision Song Contest mitgewirkt, waren Platz 1 in der damaligen ZDF-Hitparade, haben Mitsing-Konzerte veranstaltet, an Peter Maffays Konzeptalbum Tabaluga mitgewirkt, mit der Finkwarder Speeldeel Musik aufgenommen und natürlich selbst viele viele Alben veröffentlicht. Das ist auch ein riesiger kommerzieller Erfolg. Was bedeutet Ihnen Geld?

    Es gab mir die Möglichkeit, Dinge zu tun, die ohne Geld nicht gehen. Das fing damit an, dass ich mir die eine oder andere Gitarre leisten konnte, in die ich immer schon verliebt war, oder technische Ausstattung wie Aufnahmegeräte und Mi­krofone. Ich fahre schon seit vielen Jahren VW-Wohnmobile, das sind ideale Tournee-Fahrzeuge, sie kosten aber auch Geld. Meine Frau und ich haben überlegt, was wir schon immer tun wollten und uns nun erlauben können. Das waren auch Reisen – wie eine Fahrt in die Antarktis mit der MS „Bremen“, die hat uns wahnsinnig gutgetan. Ganz wichtig sind mir aber auch die Förderprojekte. Ich habe eine Stiftung gegründet: Kinder brauchen Musik. In diese Stiftung ist viel Geld geflossen, und es kommt Kindern zugute, die sonst zu wenig aktives Musikleben haben. Ich fördere auch die SOS-Kinderdörfer, bin dort aber auch als Mensch sichtbar, beispielsweise als Pate.

    Sie werden 75 Jahre alt. Ist das für Sie ein Einschnitt?

    Ich empfinde es nicht als Einschnitt, es ist alles im Fluss. Im Moment arbeite ich mit Sarah Settgast an einem neuen Bilderbuch, „Rolfs Wintergeheimnisse“. Ich versuche immer wieder, mich mit Leuten zusammenzutun, die mir helfen, über meine eigenen Möglichkeiten hinauszuwachsen. Zu meinem Geburtstag erscheinen zwei Langspielplatten neu als Vinylplatten, und mein Musikverlag schenkt mir ein Liederbuch mit den Songs, die weniger erfolgreich sind, mir aber auch sehr am Herzen liegen. So stehe ich nicht vor der Frage: Was mache ich nun? Die 75 macht mir keine Angst. Aber es ist ein guter Zeitpunkt für die Autobiografie.

    Gibt es Momente bei Ihren Konzerten, an die Sie sich besonders gern erinnern?

    Ich habe eine Tournee gemacht, die hieß Rolfs Wunschkonzert. Die Kinder konnten sich wünschen, welche Lieder ich singen sollte. Manchmal kamen schon ganz kleine Kinder auf die Bühne, um selbst zu singen. Am bewegendsten war es, wenn behinderte Kinder nach vorn kamen – Kinder im Rollstuhl, Kinder mit dem Downsyndrom. Die wurden oft wirklich zu Helden des Programms. Kindern ein vielleicht für ihr Leben unvergessliches Konzerterlebnis schenken zu können, hat mich sehr berührt.

    Vor Kurzem meldete sich ein 14 Jahre altes Mädchen bei mir, das seit seiner Geburt an einer Gehirnschädigung leidet, die Muskeln werden immer schwächer. Sie hat sich gewünscht, mich noch einmal zu sehen, der Verein „Wünsch Dir was“ hat das eingefädelt. Das Mädchen wollte mit mir das Lied „Ich schaff das schon“ singen. Das ging mir sehr unter die Haut. Wir haben zwar eine Träne im Auge gehabt, aber letztendlich war es auch unheimlich schön.