Hamburg. Die Tiere wurden auf Spießen über offenen Feuerstellen im Öjendorfer Park zubereitet. Polizei und Feuerwehr waren vor Ort.
Der Georgstag am 6. Mai ist der Gedenktag des heiligen Georg, eines frühchristlichen Märtyrers aus Kappadokien, und wird von den Roma auf der Balkanhalbinsel und der Türkei als einer ihrer wichtigsten Feiertage begangen – er markiert die Grenze zwischen Winter und Sommer. Auch in Hamburg wollten Menschen diesen besonderen Tag am Freitag feiern: Im Öjendorfer Park in Billstedt, wo Lämmer über offenen Feuerstellen gegrillt wurden, wie die Polizei mitteilte.
Rund 60 Personen – viele Familien mit Kindern – waren ab dem frühen Morgen zusammengekommen. Zum Unmut einiger Passanten. Denn nicht allen Besuchern des Parks gefiel die Festivität, bei der ganze Tiere am Stück auf meterlangen Spießen zubereitet wurden.
60 Personen grillen zehn Lämmer – Bezirksamt schreitet ein
"Es gibt keinerlei sanitäre Anlagen dort, keine zusätzlichen Müll-Container. Morgen wird alles voller Dreck und Fäkalien sein", schreibt eine Abendblatt-Leserin, die am Freitagmorgen mit ihrem Hund vor Ort war. Abgesehen davon sei der Parkplatz für beispielsweise Familien mit Kindern, die zum Spielplatz möchten, nicht verfügbar.
Bereits am Mittag schritt das Bezirksamt Hamburg-Mitte ein. "60 Personen haben im Öjendorfer Park zehn Lämmer gegrillt", sagte der Bezirksamtssprecher. Das habe jeglichen Rahmen gesprengt, zumal das Grillen nur in ausgewiesenen Bereichen erlaubt ist. "Deshalb hat das Bezirksamt angewiesen, dass der Park geräumt wird", so der Sprecher.
Lämmer im Park gegrillt: Feuerwehr muss Glutnester löschen
Die Polizei wurde daraufhin in Amtshilfe tätig. "Die Stimmung war zwischenzeitlich aufgeheizt", sagte Polizeisprecherin Nina Kaluza. Doch die Feiernden räumten schließlich ihre Sachen zusammen und verließen den Öjendorfer Park am Nachmittag. Auch die Feuerwehr war vor Ort, um die Feuerstellen mit Glutnestern zu löschen.
Am Georgstag spielt das Schlachten und die Zubereitung eines Schafes eine wichtige Rolle. Ein Teil des Bratens wird traditionell Freunden und Verwandten gegeben. Bei den Feierlichkeiten treffen sich viele Menschen an einem zentralen Platz, wo sie ein großes Fest feiern. Im Öjendorfer Park ist die Feier jedoch geplatzt.