Hamburg. Märkte, Friedhofstouren oder der dritte Plattdeutsch-Tag: Das Abendblatt liefert die schönsten Ausflugsziele in und um Hamburg.
Man sollte die Feste feiern, wie sie fallen, lautet ein geflügeltes Sprichwort. Also machen wir uns doch am besten auf den Weg, denn gefeiert wird tatsächlich, etwa in der Hetlinger Marsch. Aber es gibt noch andere Gründe, sich auf den Weg zu machen, etwas Märkte, Friedhofstouren oder der dritte Plattdeutsch-Tag.
Ausflüge in und um Hamburg: Frühjahrsmarkt in Basthorst
Wer den Blick schon auf die wärmeren Tage richtet, der sollte sich den 29. April bis zum 1. Mai im Kalender anstreichen: Denn passend zu Beginn der Garten- und Balkonsaison öffnet Baron Enno von Ruffin sein Gut Basthorst für den LebensArt Frühjahrsmarkt. Eine halbe Stunde Fahrt aus der Stadt heraus, schon befindet man sich mittendrin im Postkartenidyll: Seit mehr als 15 Jahren sind die Märkte und Konzerte auf dem 800 Jahre alten Kulturdenkmal Gut Basthorst in Schleswig-Holstein beliebt, dieses Mal gibt es eine große Garten- und Pflanzenwelt, Outdoormöbel, Grills und Kamine sowie Gartenbeleuchtung für die Abendstunden – alles kann genau angesehen und getestet werden.
Dazu laden Stände mit Dekoartikeln aus Provencestoffen, Antiquitäten, Seidenblumengestecken, nordischen Lampen sowie Ledertaschen und Geldbörsen zum Bummeln ein. Auch Aussteller, die Schmuck, Mode, Kosmetik und Produkte rund um das Thema Wellness anbieten, gehören bei dieser Lifestyle-Veranstaltung dazu. Damit sich die Kleinen nicht langweilen, gibt es übrigens eine Kinderanimation mit einer Bastelstraße, dazu Kinderschminken und eine Bewegungsfläche, auf der nach Lust und Laune getobt werden darf.
LebensArt Frühjahrsmarkt: Fr/Sa/So von 10 bis 18 Uhr. Eintritt 8 Euro, Kinder bis 15 Jahre in Begleitung Erwachsener frei. Parkplätze gibt es direkt, Eintrittskarten vorab unter www.lebensart-basthorst.de erwerbbar, sonst Tageskasse.
Hetlinger Marsch: Die Schachbrettblume blüht wieder
Nun blüht sie wieder auf den Wiesen in der Hetlinger Marsch: Die Schachbrettblume, kurz Schachblume genannt, überzieht die Grünlandflächen mit einem pinkfarbenen Blüten-Teppich. In diesem Jahr gibt es am Sonntag, 24. April, wieder von 11 bis 16 Uhr eine abgespeckte Version des Schachblumenfestes. Die Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz Haseldorfer Marsch e. V. verkauft Schachblumen aus einer Gärtnerei, geboten werden außerdem kundige Führungen rund um die Wiese. Wer mag, kann mit dem Fahrrad zur Nabu-Vogelstation weiterfahren, wo von 10 bis 16 Uhr das Kiebitzfest gefeiert wird.
Die Wiese liegt südlich des Ortes: In Hetlingen (hinter Wedel/Schulau an der Elbe) in die Schulstraße Richtung Klärwerk. Nach 200 Metern quert man den alten Deich. Direkt dahinter links abbiegen (Richtung Spielplatz). Ab hier ist der Weg zu den Wiesen mit grünen Pfeilen ausgeschildert.
Ausflugtipp in Hamburg: 3. „Plattdüütsch-Dag“
Nach zwei Jahren mit coronabedingten Absagen findet am Sonnabend, 23. April, endlich der 3. „Plattdüütsch-Dag“ statt. Rund 40 Veranstaltungen gibt es – das Programm reicht von Theaterstücken und Mitmachaktionen bis zu Lesungen, Platt-Führungen, Platt-Workshops und Vorträgen über die Geschichte der plattdeutschen Sprache. Im Michel gibt es ganztägig eine plattdeutsche Entdeckertor per MichelApp, von 10 bis 12 Uhr einen Rundgang durch Speicherstadt und HafenCity (Treffpunkt Kesselhaus), eine plattdeutsche Führung durch das Rathaus (10.15–11.45 Uhr, 12.15–13.45 Uhr, 16.15–17.15 Uhr), „Kecke Utsichten“ in der Staats- und Universitätsbibliothek am Uni-Campus Von-Melle-Park (11–11.45 Uhr). Dort heißt es um 14 Uhr auch: „Gerd Spiekermann vertellt ut sien Böker“.
Von 13 bis 14 Uhr laden die Veranstalter zu einer Mitmach-Lesung mit Wiebke Colmorgen aus „Hummel Hilde“ in die Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg. In der Friedenskirche gibt es um 15 Uhr „Kinau, Köllisch und Konsorten – Hamburger Klassiker op Platt“, um 17 Uhr eine plattdeutsche Führung auf dem Ohlsdorfer Friedhof (Treffpunkt Haupteingang) und in der Kunstkate Volksdorf um 15 Uhr „Veer speelt in de Kaat“.
Das ganze Programm finden Sie unter www.platt.hamburg/veranstaltungen/
Fahrradflohmarkt in Hamburg
Alle, die auf der Suche nach einem gebrauchten Zweirad sind – oder ihr altes Schätzchen aus dem Keller endlich versilbern wollen –, sind am Sonnabend von 10 bis 12 Uhr auf dem privaten Fahrradflohmarkt von Gut Karlshöhe genau richtig. Auch Roller, Skateboards, Inliner und Zubehör werden hier gehandelt. Einziges Kriterium: Umweltverträglich sollte das Fortbewegungsmittel schon sein.
Gut Karlshöhe, Karlshöhe 60d, 10–12 Uhr, Eintritt frei, keine Standgebühr, keine Anmeldung erforderlich
Spaziergang über den Ohlsdorfer Friedhof
Im Frühling, wenn alles zu blühen beginnt, ist ein Spaziergang über den Ohlsdorfer Friedhof besonders schön. Es ist der größte Parkfriedhof der Welt, und die Anlage gehört mit ihrer Gartenkunst und dem Reichtum an Grabmalplastik zu den anerkannten Gesamtkunstwerken. Zugleich ist dieser Friedhof eine wahre Schatztruhe Hamburger Geschichte.
Auf einem Rundgang lassen sich im alten historischen Teil zahlreiche Engelsfiguren und prächtigen Skulpturen entdecken. Vorbei am Ehrenhain Hamburger Widerstandskämpfer geht es zum Althamburgischen Gedächtnisfriedhof mit den Grabstätten von Wolfgang Borchert, von Henry Vahl, Ida Ehre, Hans Albers und vielen weiteren prominenten Hamburgerinnen und Hamburgern. Auch die künstlerische Gestaltung der Mausoleen ist gewaltig.
Fuhlsbüttler Str. 756, täglich 9–18 Uhr. Einen Plan des Friedhofs gibt es unter www.friedhof-hamburg.de/besucher/service/friedhofsplaene/
Ausflug ins Alte Land
Die Kirschblüte ist in der „Mausohr-Phase“, sagt der Fachmann. Für den Laien bedeutet das: Jetzt kann es ganz schnell gehen. Noch ein paar sonnige, warme Tage, und die Altländer Kirschbäume könnten schon kurz nach Ostern in voller Blüte stehen. Für den Tourismus wäre das ein gelungener Startschuss in die kommende Saison – nach zwei Corona-Jahren.
Obstbäume blühen natürlich auch in Pandemiezeiten. Aber das Blütenfest in Jork – eines der großen Highlights der Destination Altes Land – fiel wegen der Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 aus. Für den Tourismus in der Region war das ein Desaster. In diesem Jahr wird das Fest auf jeden Fall gefeiert, komme, was wolle – und zwar am 7. und 8. Mai 2022. Doch schon jetzt lohnt es sich, mal zu schauen, wie es den Kirschen, Äpfeln und Birnen im Alten Land so geht.
Mehr Infos unter www.tourismus-altesland.de
Ausflugtipps im Frühling: Hamburger Dom
Nur noch bis zum 24. April hat der Frühjahrs-Dom auf dem Heiligengeistfeld geöffnet, wer also noch einmal hin will, muss es an diesem Wochenende tun. Für Wagemutige sei betont: Nach knapp sechs Jahren ist dort wieder ein Freefall Tower mit von der Partie. Und der hat es in sich: Er ist der größte mobile Freifall-Turm der Welt, 85 Meter geht es in die Höhe, bevor die zehn Tonnen schwere Gondel ausklinkt und mit atemberaubender Geschwindigkeit zu Boden saust. Doch man kann es auch ruhiger angehen. Geöffnet ist am Sonnabend bis 24 Uhr und am Sonntag bis 23 Uhr.