Travemünde. Spaziergänger müssen an diesen Ostertagen auf dem Wanderweg von Niendorf nach Travemünde aufpassen. An vielen Stellen des Steilufers bröckelt es. Der Landesbetrieb für Küstenschutz zeigt sich entspannt.
Es bröckelt mal wieder ganz gehörig: Am Brodtener Steilufer zwischen Travemünde und Niendorf müssen Spaziergänger an den Ostertagen immer wieder Umwege laufen - wo vor kurzem noch der Weg war, ist nun ein großes Loch. Mit roten Flatterbändern sind die Abbrüche abgesperrt, damit niemand herunterfällt.
Es ist mehr als im vergangen Jahr, aber auch nicht dramatisch, wie der Pressesprecher des Landesbetrieb für Küstenschutz, Wolf Paarmann, erklärt. Dies hänge auch mit den Sturmfluten in diesem Jahr zusammen. Wind und Wetter nagen unaufhörlich am Brodtener Ufer. Abbrüche zwischen 50 und 100 Zentimeter pro Jahr seien normal, sagte Wolfgang Jensen vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH). Bis zu einem Meter des Steilufers können pro Jahr abbrechen. "Die Abbrüche der Steilküste an der einen Stelle sind die Sandstrände an anderer Stelle", sagt er.
Insgesamt gibt es nach Angaben des LKN an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins 122 Kilometer Steilufer, etwa 80 Kilometer davon bröckeln mehr oder weniger stark. Das knapp 4,5 Kilometer lange Brodtener Ufer gehört den Angaben zufolge zu den aktivsten Kliffs des Landes. Regelmäßig muss die Hansestadt Lübeck deshalb den auf dem Steilufer entlang führenden Wanderweg weiter ins Hinterland verlegen.
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