Hamburg. Anna von Treuenfels-Frowein fordert mehr Tempo bei der Anerkennung von Abschlüssen ukrainischer Schutzsuchender.
Die FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein fordert vom Senat mehr Tempo bei der Anerkennung von Abschlüssen ukrainischer Kriegsflüchtlinge: „Den aus der Ukraine geflüchteten Menschen muss umgehend der Zugang zum Hamburger Arbeitsmarkt ermöglicht werden. Da liegt in Sachen Anerkennung von Abschlüssen offenbar vieles im Argen“, sagte Treuenfels-Frowein, nachdem sie die Antworten des Senats auf eine Kleine Anfrage erhalten hatte.
Darin räumt der Senat ein, dass „in sehr vielen Fällen“ Anerkennungsmaßnahmen in Form von Qualifikationskursen, speziellen Sprachkursen und Anerkennungsformalien wie Übersetzungen nötig seien, die zum Teil mit hohen Kosten und Zeitaufwand verbunden seien. „Die schnelle Anerkennung von Berufsqualifikationen ist eine Herausforderung, da das Berufsrecht in Deutschland einen hohen Standard mit entsprechender Regelungsdichte hat“, so der Senat. Um jedoch eine möglichst schnelle Anerkennung ukrainischer Berufsqualifikationen zu ermöglichen, würden standardisierte Verfahren diskutiert.
Treuenfels-Frowein: Bürokratie bremst Menschen aus
Wie schwer das im deutschen Paragrafendschungel fallen kann, verdeutlicht der folgende Satz aus der Senatsantwort: „So plant Mecklenburg-Vorpommern für die Pflege, kurzfristig eine Anpassungsmaßnahme in Form eines Anpassungslehrgangs zur Anerkennung ukrainischer Abschlüsse auf der Grundlage der Mustergutachten der Gutachtenstelle für Gesundheitsberufe (GfG) zu entwickeln.“
Die FDP-Politikerin Treuenfels-Frowein hat für derartige Hürden wenig Verständnis: „Verpflichtende Beratungsangebote sind das eine, aber unnötige Bürokratie bei den Anerkennungsverfahren bremst die Menschen dann wieder aus. Was wir brauchen, ist eine direkte Möglichkeit der Arbeitsaufnahme, mit standardisierten Verfahren, die schnell und unbürokratisch ablaufen. Ich fordere den Senat auf, hier dringend nachzusteuern.“