Hamburg. Viele interessante Orte in Hamburg sind per U- oder S-Bahn zu erreichen. Wo es Fischotter und Eisvögel in der Stadt zu sehen gibt.

Muss es denn immer das Auto sein? Nein, muss es in Hamburg wirklich nicht, denn man kommt mit Bus und Bahn sowie manchmal auch der Hadag-Fähre fast überallhin. Deshalb haben wir beim Abendblatt einmal zusammengestellt, welche Ausflüge und Besuche sich besonders gut mit dem HVV machen lassen. Herausgekommen ist ein Magazin mit 108 Seiten und mehr als 250 Tipps.

Einen kleinen Auszug möchten wir Ihnen heute vorstellen. Aktueller Hinweis dazu: An diesem Wochenende (2. und 3. April) gibt es an U 1 und U 3 Gleisbauarbeiten, zwischen Lattenkamp und Stephansplatz sowie zwischen Barmbek und Schlump ist deshalb ein Busersatzverkehr eingerichtet.

WOHLDORFER WALD

Auf 278 Hektar erstrecken sich Auen-, Eren und Buchenwälder. Gut lässt sich einer der ältesten Wälder Hamburgs auf dem Rundgang erkunden: Er läuft sieben Kilometer entlang der Drosselbeck, eines Seitenarms der Alster. Zu schaffen ist er in rund einer Stunde und 20 Minuten. Mit etwas Glück sieht man Fisch­otter, Eisvögel oder Waldschnepfen.

U 1 Ohlstedt, www.hamburg.de/wandern-ausflug-hamburg/297246/wandern-wohldorfer-wald

MARKK

Vielen dürfte es noch als „Museum für Völkerkunde“ in Erinnerung sein. Dabei hieß es bei seiner Gründung im Jahr 1871 noch „Culturgeschichtliches Museum“. Der heutige Name ist mit „Museum am Rothenbaum, Kulturen und Künste der Welt“ nicht ganz so eingängig, die Abkürzung­ MARKK sollte sich daher etablieren. Die Umbenennung im Jahr 2018 resultierte aus der Erkenntnis, dass der Begriff „Völkerkunde“ nicht mehr im Einklang mit Identität, Inhalten und Zielen des Museums stand, das sich mit der kulturellen Vielfalt der Welt befasst. Die umfangreichen Bestände aus Afrika, Asien, Ozeanien, Amerika und Europa gehen auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück und reflektieren die weltweite historische Verflechtung Hamburgs. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr. Es gibt öffentliche und individuelle Gruppenführungen.

Rothenbaumchaussee 64 (U 1 Hallerstraße), Tel. 428 87 90, www.markk-hamburg.de

HARBURGER BINNENHAFEN

Nach gut zehn Gehminuten erstreckt sich ein besonderes Stadtquartier: der Harburger Binnenhafen. Zwei Werften, ein Segelmacher und ein Wasserbauer teilen sich das Revier mit dem Museumshafen Harburg, den Steganlagen mehrerer Yachthäfen, einem zum Hotelschiff umgebauten Binnenfrachter und zahlreichen Hausbooten, auf denen gewohnt oder gewerkelt wird. Alte Industriegebäude, architektonisch zu modernen Bürobauten aufgerüstet, bilden die Kulisse für interessante Spaziergänge. Zwei Cafés, mehrere Restaurants bieten sich als Anlaufpunkte an. Das Archäologische Museum Hamburg hat eine passende „Kulturroute“ (auch als App) erarbeitet.

S 3 Harburg Rathaus, www.kulturrouten-harburg.de; www.channel-hamburg.de

AUTOMUSEUM PROTOTYP

Abgefahren: Hier erzählen seltene Renn- und Sportwagen Automobilgeschichte. Gezeigt werden in der Dauerausstellung Unikate von Volkswagen, Porsche und anderer Marken. Erwachsene zahlen 10 Euro, Kinder 4,50 Euro.

Shanghaiallee 7 (U 4 HafenCity Universität, 450 m), Tel. 39 99 69 70, www.prototyp-hamburg.de

JENISCH HAUS UND PARK

Der Jenischpark unweit der Elbe mit seinem alten Baumbestand ist einer der schönsten Landschaftsgärten Hamburgs. Kein Wunder also, dass die Menschen den von Caspar Voght im 18. Jahrhundert geschaffenen Park lieben und intensiv nutzen. Ein Highlight im Park ist das Jenisch Haus. Der einstige Landsitz von Senator Jenisch beherbergt heute ein Museum (Mo, Mi–So 11 bis 18 Uhr), zu sehen sind wunderschön eingerichtete Räume und wechselnde Kunstausstellungen. Danach geht’s am besten gleich ins Museumscafé!

Baron-Voght-Straße 50 (S 1 Klein Flottbek), Tel. 82 87 90, shmh.de/de/jenisch-haus

ZOOLOGISCHES MUSEUM DER UNI

Faszinierende Tierwelt: Die gibt es nicht nur bei Hagenbeck. Im Zoologischen Museum sind zahlreiche Präparate zu bestaunen – bis hin zum riesigen Walskelett. Auf 2000 Quadratmetern erfährt man viel über die Vielfalt der Arten und den Einfluss des Menschen auf ihre Lebensräume. Die Sammlung soll in einem neuen Naturkundemuseum aufgehen.

Bundesstraße 52 (U 2/3 Schlump), hamburg.leibniz-lib.de/ausstellungen/museum-zoologie.html, Di–So 10–17 Uhr, Eintritt frei

VEDDELER FISCHGASTSTÄTTE

Echt Kult! Diese Gaststätte ist in ihrer Ursprünglichkeit seit den 1950er-Jahren unverändert. Wer Fischfilet, Bratheringe, Fischfrikadellen oder Scholle und dazu hausgemachten Gurkensalat liebt, ist hier genau richtig! Geöffnet ist von Montag bis Freitag, 11 bis 17.45 Uhr (außer feiertags).

Tunnelstraße 70 (U 4/S 3 Elbbrücken), Tel. 78 63 89, www.veddeler-fischgaststaette.de

MARKTSTRASSE KAROVIERTEL

Alternative Läden, schöne Cafés und viele Kneipen – das Karoviertel ist ein cooles Szeneviertel und viel ruhiger als das benachbarte Schanzenviertel. Die „Hauptstraße“ des Quartiers ist die Marktstraße, die sich von der U-Bahn-Station Messehallen bis zu den ehemaligen Rinderschlachthallen einmal quer durchzieht. Vor allem bietet das Karoviertel ein echtes Shopping-Highlight abseits des Mainstreams, da sich hier viele Designer angesiedelt haben, die außergewöhnliche, schrille und extravagante Kleidung anbieten.

U 2 Messehallen, U 3 Feldstraße

PORTUGIESENVIERTEL

Erst in den 1970er-Jahren wurde das quirlige Viertel unten am Hafen, zwischen Vorsetzen und Venusberg gelegen, zum Anlaufpunkt portugiesischer Einwanderer. Die Mieten waren dort günstig, der Weg zu den Arbeitsplätzen im Hafen kurz. Es entstanden zahlreiche portugiesische und spanische Restaurants, Cafés und Pastelarias. Allein an der Ditmar-­Koel-Straße gibt es mehr als ein Dutzend Res­taurants­ mit Küche von der Iberischen Halbinsel. Hier findet das Leben, wenn möglich, weitgehend draußen statt. Einen Kontrast zum südländischen Flair bieten die Nordischen Seemannskirchen aus Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland.

Ditmar-Koel-Straße (U 3/S Landungsbrücken)

POLIZEIMUSEUM

In dem ehemaligen Wirtschaftsgebäude auf dem Gelände der Akademie der Polizei Hamburg wurde das Polizeimuseum 2014 mit einer erweiterten Ausstellungsfläche eröffnet. Hier findet man einen Überblick über 200 Jahre Hamburger Polizeigeschichte, in denen spektakuläre Kriminalfälle für Schlagzeilen sorgten. In 21 Schauräumen auf 1400 Quadratmetern erfahren die Besucher alles zu Themen wie Kriminaltechnik, Spurensicherung, Phantombilder oder Fahndungsmethoden. Nicht nur Krimifans kommen hier voll auf ihre Kosten.

Carl-Cohn-Straße 39 (U 1 Alsterdorf), Tel. 428 66 80 80, www.polizeimuseum.hamburg

HAMMER PARK

Auf 16 Hektar bietet der unter Denkmalschutz stehende Park in Hamm Platz für Sport, Spiel und Spaß. In seiner Mitte ­befindet sich ein kleiner See. In der ­wärmeren Jahreszeit wird der Park wegen seiner großen Rasenflächen von ­allen Generationen gern und intensiv genutzt. Für die Kleenen gibt es einen Spielplatz. Und die bunten Miniatur­golf-Bahnen gehören zu den ersten Minigolfplätzen Norddeutschlands (www. crazy-minigolf.de).

Erreichbar über Hammer Steindamm/Caspar- Voght-Straße (U 2/U 4 Hammer Kirche)

SPICY’S GEWÜRZMUSEUM

Das Spicy’s präsentiert eine einzigartige Sammlung aus der Welt der heimischen Küchenkräuter und exotischen Gewürze. Die Substanzen können alle angefasst, gerochen und probiert werden. Außerdem wird über ihre Verwendung als Aromaspender und Heilmittel informiert. Ausstellungsstücke aus fünf Jahrhunderten, darunter alte Sieb-, Dosier- und Mischmaschinen, Stampfwerke und ein Walzenstuhl vermitteln einen Eindruck von der Geschichte der Gewürz­verarbeitung.

Am Sandtorkai 34 (U 3 Baumwall), Mo–So 10–17 Uhr, www.spicys.de

MUSEUM DER ILLUSIONEN

Ob schief, verkehrt oder unendlich: Im Museum der Illusionen gibt es zahlreiche schräge Räume und Möglichkeiten für Erinnerungsfotos – beispielsweise mit dem „Kopf auf dem Servierteller“. Der Verstand wird nicht nur von optischen Täuschungen herausgefordert, die Exponate sind auch zum Anfassen. Und: Die verblüffenden Ausstellungsstücke erklären den großen und kleinen Besuchern etwas über unser Gehirn und dessen Funktionsweise. Es gibt endlose Räume und solche, in denen die Welt auf dem Kopf zu stehen scheint. Erwachsene zahlen 13 Euro, Kinder zahlen 9 Euro. Kamera oder Handy nicht vergessen! Und wer nach dem Besuch noch nicht genug hat: 80 Illusionen gibt es auch zum Kaufen und Mitnehmen ...

Lilienstraße 14–16 (U/S Hauptbahnhof), Tel. 30 70 71 05, 10 bis 18 Uhr, www.hamburg.museumderillusionen.de

HOBENKÖÖK

Früher Umschlagplatz, heute Markthalle und Restaurant. Hobenköök (Hafenküche) ist ein kulinarisches Paradies im Oberhafenquartier. Hier kann man frische regionale Lebensmittel von 250 Produzenten aus der Metropolregion kaufen. Und man kann ganz wunderbar essen – und dabei das Treiben in der offenen Küche beobachten. Ob Fisch, Fleisch, Obst oder alte Gemüsesorten: Die Zutaten für die leckeren Gerichte kommen ebenfalls von Erzeugern aus dem Umland. Frühstück gibt es ab 9 Uhr, Küchenschluss ist um 21.30 Uhr (Di–Sa). Veranstaltungen (Band&Bulette) gibt’s auch regelmäßig!

Stockmeyerstraße 43 (U 4 HafenCity Universität oder U 1 Meßberg), Tel. 228 65 538, www.hobenkoeoek.de

MUSEUMSDORF VOLKSDORF

Es gibt nur wenige Orte, in denen Kinder sich genauso wohlfühlen wie ihre Großeltern. Das Museumsdorf Volksdorf ist einer von ihnen. Hier leben neben den Bauern viele Tiere, die auf die Besucher warten. Das einzige Museumsdorf Hamburgs ist ein wichtiger Treffpunkt für den Norden der Stadt. Elf historische Gebäude wurden hier erhalten und zeigen das Leben und die Arbeit in den Walddörfern zwischen 1850 und 1950. Durch den Einsatz vieler Menschen konnte das Museumsdorf mit seinen historischen Sammlungen bis heute erhalten bleiben.

Im Alten Dorfe 46–48 (U 1 Volksdorf), Tel. 603 90 98, www.museumsdorf-volksdorf.de

HAMBURGER KUNSTHALLE

Lust auf Alte Meister, Impressionisten oder zeitgenössische Werke? Dann ist die Hamburger Kunsthalle direkt neben dem Hauptbahnhof die richtige Adresse. Drei markante Gebäude beherbergen eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Deutschlands und ermöglichen einen Rundgang durch sieben Jahrhunderte Kunstgeschichte. Der Gründungsbau von 1869 ist im Stil der italienischen Renaissance gestaltet und durch einen unter­irdischen Gang mit der Galerie der Gegenwart verbunden. Dort bietet das Restaurant The Cube nicht nur eine Verschnaufpause, sondern auch einen sehr schönen Ausblick auf die Innenstadt und die Alster.

Glockengießerwall 5 (U/S Hauptbahnhof), Tel. 428 13 12 00, www.hamburger-kunsthalle.de

Weitere Ausflugstipps, die mit dem HVV zu erreichen sind, gibt es in unserem Magazin.