Hamburg. Er wechselte von CDU und Statt-Partei zu Ronald Schill – und wurde dessen Nachfolger. Mario Mettbach lebte zuletzt “im Exil“.
Der frühere Bau- und Verkehrssenator sowie ehemalige Zweite Bürgermeister Hamburgs, Mario Mettbach, ist im Alter von 69 Jahren verstorben. Der Senat bestätigte den Tod Mettbachs. In der Todesanzeige heißt es, Mettbach habe sich für die „Belange seiner Heimatstadt“ eingesetzt, man werde ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Über die Umstände des Todes gab es am Freitag zunächst keine weiteren Informationen.
Mit der Regierungskoalition aus der CDU mit Bürgermeister Ole von Beust und der Partei Rechtsstaatlicher Offensive von Ronald Schill sowie der FDP war Mettbach im Jahr 2001 Senator geworden. Er selbst hatte nach Mitgliedschaften in der CDU sowie der Statt-Partei die Schill-Partei mitgegründet. In seine Amtszeit fiel unter anderem die Ausdehnung der nächtlichen Fahrzeiten von Hamburgs U- und S-Bahnen am Wochenende, die zunächst in einem Test erprobt wurden.
Mario Mettbach folgte Ronald Schill
Als von Beust Innensenator Schill nach einem Skandal um vermeintliche Enthüllungen 2003 entließ, wurde Mettbach an dessen Stelle Zweiter Bürgermeister. Er unterstützte als Bundesvorsitzender der Partei außerdem einen Ausschluss Schills. Nach den vorgezogenen Bürgerschaftswahlen 2004, die die Schill-Partei verlor, trat Mettbach erneut in die CDU ein.
Sein Engagement als Logistikberater der Hamburgischen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung währte nur kurz. Nach einer Abendblatt-Enthüllung über Mettbachs Eintreten für ein Reeperbahn-Grundstück („Heiße Ecke“), das ein Mitglied der Osmani-Familie bebauen wollte, wurde der Vertrag zwischen ihm und dem Senat aufgelöst.
Ex-Verkehrssenator Mettbach lebte in Thailand
Mettbach entstammt einer Sinti-Familie und arbeitete als Speditionskaufmann, ehe er sich als Berufsoffizier der Bundeswehr zum Betriebswirt weiterbildete. Auf einem Profil im Business-Netzwerk Linkedin schrieb er, dass er seit dem Jahr 2008 im Exil in Thailand lebe.