Hamburg. Faycal M. spricht normalerweise mit Kriminellen über ihre Taten. Jetzt muss der Hamburger selbst hinter Gitter.

Der Youtuber, der sich „Blackpqnther“ nennt und auf seinem Kanal unter anderem mit Kriminellen über ihre Taten spricht, muss nun selber hinter Gitter. Das Landgericht hat Faycal M. (24) wegen Drogenhandels zu drei Jahren Haft verurteilt. Außerdem werden 11.000 Euro mutmaßliches Drogengeld von ihm eingezogen.

Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, im Mai 2020 rund 15 Kilogramm Marihuana erworben und in Hamburg für mehr als 54.000 Euro weiterverkauft zu haben. Im ersten Verhandlungstermin vor zwei Wochen hatte Faycal M. die Taten zum Teil eingestanden. Demnach habe er sich mit zwei Männern zu einer „Einkaufsgemeinschaft“ zusammengetan hat, um einen günstigen Preis für zwölf Kilo Marihuana zu erzielen. Er selbst habe nur zwei Kilo für den Weiterverkauf erworben.

Encrochat brachte Ermittler auf die Spur von „Blackpqnther“

Auf die Schliche war ihm die Polizei durch die Auswertung von Daten des verschlüsselten französischen Nachrichtendienstes Encrochat gekommen, auch bekannt als „Verbrecher-WhatsApp“. Zuletzt hatte der Bundesgerichtshof entschieden, dass Erkenntnisse daraus dem Grunde nach als Beweismittel vor Gericht verwertet werden dürfen.

„Blackpqnther“ arbeitete parallel zu seinem Engagement auf der Videoplattform Youtube hauptberuflich als Altenpfleger. Sein Kanal wird jetzt von Freunden weiter gepflegt und mit Inhalten bestückt. Als mehrfach vorbestrafter junger Mann brachte Faycal M. wohl die für sein Format nötige Authentizität mit.

Mit mehr als 110.000 Abonnenten ist sein Kanal recht erfolgreich. Er interviewte da vor allem verurteilte Straftäter. Nun teilt er ihr Schicksal.