Hamburg. Schutzmaßnahmen bewirken rückläufige Zahlen. Impfung im kommenden Winter wird daher besonders wichtig, so ein Barmer-Sprecher.
Die Grippewelle ist in der Hansestadt in diesem Winter bislang erneut ausgeblieben. „Wer eine Maske trägt, schützt sich damit vor Viren, die über Aerosole aufgenommen werden – bekanntlich gehört das neuartige Coronavirus dazu, ebenso aber auch das Influenzavirus. Die Schutzmaßnahmen gegen Covid helfen daher auch gegen zahlreiche andere Atemwegserkrankungen“, sagte Martin Helfrich, Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde, dem Abendblatt.
Diese Erfahrung, die viele Menschen selbst machten, schlage sich auch in den Daten nieder. Insgesamt gebe es derzeit wenig akute Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung der Stadt, so Helfrich. Seit Beginn der Grippesaison, die üblicherweise im Oktober anfängt, wurden der Gesundheitsbehörde 81 Influenzafälle übermittelt.
Viele gehen nicht in die Statistik mit ein
Darunter waren 25 Kinder im Alter von bis zu neun Jahren, sieben Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren, jeweils 15 Personen zwischen 20 und 29 Jahren und zwischen 30 und 39 Jahren, neun 40-bis 49-Jährige, drei Personen zwischen 50 und 59 Jahren und sieben Menschen über 60 Jahren.
Allerdings handle es sich dabei nur um solche Fälle, in denen beim Arzt ein Abstrich genommen wurde und ein Labor einen Befund erstellt habe, so Helfrich. Wer dagegen seine Symptome zu Hause auskuriert und keine ärztliche Versorgung in Anspruch nimmt, geht naturgemäß nicht in diese Statistik ein.
Grippesaison geht meist bis Mitte Mai
In der Summe waren es nach Angaben des Behördensprechers zwar mehr Fälle als im Vorjahreszeitraum (in der gesamten Vorjahressaison gab es 20 Influenzafälle), aber nach wie vor sehr wenige Fälle. Die Grippesaison geht üblicherweise bis Mitte Mai, eine erhöhte Influenzaaktivität sei aber in der Regel vor allem von Januar bis April zu beobachten.
Nach Angaben der Barmer Krankenkasse gab es unter den Versicherten in der laufenden Saison 81 Prozent weniger Grippefälle als in den Jahren 2018 bis 2020, also vor der Corona-Pandemie, wie Barmer-Sprecher Karsten Schulz auf Anfrage berichtete.
Corona Hamburg: Grippewelle ausgefallen
„In den Jahren vor der Corona-Pandemie lagen die Grippezahlen in Hamburg etwa siebenmal höher als 2021 und 2022. Die Corona-Schutzmaßnahmen haben erneut dafür gesorgt, dass die saisonale Grippewelle ausfällt.“ Für das menschliche Immunsystem bedeute das, dass es mit dem Influenzavirus das zweite Jahr in Folge kaum Kontakt hatte. „Vor diesem Hintergrund ist eine Grippeschutzimpfung im kommenden Herbst umso wichtiger“, sagt Schulz
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Informationen darüber, wie viele Hamburger sich gegen Grippe impfen ließen, gibt es nach Angaben der Gesundheitsbehörde noch nicht. „Die Grippeschutzimpfung erfolgt in der Regel ab September/Oktober und reicht bis in den Januar des Folgejahres. Auch der Barmer liegen noch keine Daten für den Abrechnungszeitraum vor, so der Sprecher der Krankenkasse.