Hamburg. Im Überblick: Innensenator Andy Grote mit Corona infiziert. Dom-Schausteller auch 2022 finanziell entlastet. Fischmarkt entzerrt.

Hamburg macht sich locker: Die Corona-Inzidenz sinkt und auch die Lage in den Kliniken entspannt sich weiter. Von Freitag an darf daher unter anderem wieder ohne Maske im Club getanzt werden. „Wir befinden uns auf einem straffen Lockerungspfad“, sagte Julia Offen, stellvertretende Senatssprecherin, am Dienstag über die neuen Regeln.

>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona-News für Hamburg und Norddeutschland.<<

Die Pandemie und ihre Folgen belasteten insbesondere Kinder und Jugendliche stark. So haben die Kontaktbeschränkungen andere Krankheiten begünstigt, wie Auswertungen von Versichertendaten im Norden zeigen. Alle Infos in unserem Corona-Blog.

Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 2. März 2022:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt wieder

Nach 5651 neuen Corona-Fällen ist die Inzidenz in Schleswig-Holstein auf 941,0 gestiegen (Vortag: 912,4). Vor einer Woche lag dieser Wert noch bei 849,2 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, als 5425 neue Fälle gemeldet worden waren. Im bundesweiten Vergleich hat Schleswig-Holstein weiterhin die viertniedrigste Inzidenz nach Hamburg, Bremen und Hessen.

Die Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 6,12 – nach 5,96 am Vortag und 5,81 vor einer Woche. 382 Corona-Patienten werden aktuell in Krankenhäusern behandelt – das sind drei mehr als am Dienstag. Davon werden 41 auf einer Intensivstation behandelt, 25 werden beatmet. Die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie ist um fünf Menschen auf 2130 gestiegen.

In weiterhin sechs Städten und Kreisen liegt die Inzidenz über der Schwelle von 1000: in Flensburg (1764,6), Nordfriesland (1458,0), Schleswig-Flensburg (1373,8), Neumünster (1177,6), Dithmarschen (1156,5 und Steinburg (1104,0). Am niedrigsten ist der Wert weiterhin im Kreis Pinneberg (559,5).

Hamburg entlastet Dom-Schausteller wegen Corona

Auch die Schausteller auf dem Hamburger Dom haben wegen Corona finanziell gelitten. Um sie weiter zu entlasten, verzichtet die Stadt Hamburg auch dieses Jahr bis zum 31. Oktober bei den Volksfesten auf dem Heiligengeistfeld auf die Standgebühren. In der Summe verzichte die Stadt so auf etwa 300.000 Euro, wie der Senat am Mittwoch mitteilte. In den vergangenen zwei Jahren sind vier Domveranstaltungen ausgefallen, mit teils immensen Verlusten für die Schausteller. Ähnliche Folgen hatten auch die Ausfälle der Stadtteilfeste in den Hamburger Bezirken. Daher sollen auch sie bei den Festen bis Ende Oktober keine Standgebühren zahlen müssen.

Der Schriftzug
Vier Mal ist der Hamburger Dom wegen Corona ausgefallen (Archivbild). © picture alliance/dpa | Markus Scholz

Derweil kann der Hamburger Fischmarkt nur entzerrt fortgeführt werden. Nur jeweils die Hälfte der Händler sollen im Wechsel auf dem Traditionsmarkt ihre Stände am Sonntagmorgen aufbauen dürfen. Dem Bezirksamt Altona sollen die voraussichtlichen Mindererlöse in Höhe von gut 286.000 Euro für den Zeitraum bis Herbst erstattet werden, hieß es weiter.

Betriebsgründungen in Hamburg 2021 auf 13-Jahres-Rekord

In Hamburg sind im zweiten Corona-Jahr soviele Betriebe gegründet worden wie seit 2008 nicht mehr. Insgesamt gab es 5107 Betriebsgründungen, 14,3 Prozent mehr als 2020, wie das Statistikamt Nord mitteilte. „Mitursächlich für den Anstieg dürften Nachholeffekte sein, nachdem die durch die Corona-Pandemie verursachten Einschränkungen immer weiter zurückgenommen wurden.“ So sei auch die Zahl der Betriebsaufgaben 2021 gegenüber dem Vorjahr um 7,1 Prozent gestiegen.

Gleichwohl überstieg die Zahl der Betriebsgründungen die Betriebsaufgaben den Angaben nach um mehr als 3000. Mehr als 70 Prozent aller Gewerbeanmeldungen wurden in der Rechtsform eines Einzelunternehmens getätigt, zu gut einem Drittel von Frauen.

Ende des Tanzverbots – aber Feier mit Udo Lindenberg entfällt

Putins Krieg gegen die Ukraine dämpft auch die Freude bei den feierwütigen Hamburgern über das Ende des Tanzverbots. Ursprünglich sollten die Lockerungen für Clubs und Discos mit prominenten Gästen wie Udo Lindenberg und Kiezgröße Olivia Jones zelebriert werden. Wie das BID Reeperbahn+ nun mitteilte, haben sich die Organisatoren dazu entschieden, die geplante öffentliche Feier angesichts des Kriegs in der Ukraine abzusagen.

Kiezgröße Olivia Jones und Udo Lindenberg wollten das Ende des Hamburger Tanzverbots ursprünglich ausgiebig feiern.
Kiezgröße Olivia Jones und Udo Lindenberg wollten das Ende des Hamburger Tanzverbots ursprünglich ausgiebig feiern (Archivbild). © picture alliance/dpa/Axel Heimken

„In Europa fallen Bomben, Menschen sterben und in der Ukraine und Russland sind existenzielle Freiheiten bedroht. Jetzt unsere zurückgewonnene Tanz-Freiheit mit einer fröhlichen Parade über die Reeperbahn und Konfetti-Kanonen groß zu feiern, fühlt sich gerade einfach nicht richtig an“, sagt Olivia Jones.

Als Zeichen der Solidarität haben auf St. Pauli viele Clubs und Diskotheken ihre Social-Media-Logos schon mit Friedens-Symbolen geschmückt oder in den Farben der ukrainischen Flagge eingefärbt. Ob die Feier nachgeholt wird, stehe derzeit noch nicht fest, so die Organisatoren.

Drosten und Ciesek verabschieden sich von Corona-Podcast

Die beiden Virologen Sandra Ciesek und Christian Drosten verabschieden sich vom Podcast „Coronavirus-Update“ des Norddeutschen Rundfunks (NDR). „Ich habe das Gefühl, dass die Orientierung in der Pandemie da ist“, sagte Drosten im Podcast am Dienstagabend in Hamburg. Am 15. März wird Drostens Kollegin Ciesek noch einmal zu Gast sein, am 29. März werden die beiden Virologen dann ihr vorläufiges Schlusswort im NDR Info Podcast sprechen, wie der NDR ankündigte.

Virologe Christian Drosten verabschiedet sich vom Podcast „Coronavirus-Update“ des Norddeutschen Rundfunks (Archivbild).
Virologe Christian Drosten verabschiedet sich vom Podcast „Coronavirus-Update“ des Norddeutschen Rundfunks (Archivbild). © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Michael Sohn

Als Gesprächspartner bei aktuellen Entwicklungen bleiben Drosten und Ciesek der Redaktion erhalten, wie der Sender weiter erklärte. Und auch der Corona-Podcast werde im Frühjahr erst einmal weitergehen – zunächst kämen in Sonderfolgen andere Expertinnen und Experten zu Wort.

Schaufütterungen im Tierpark Hagenbeck starten wieder

Nicht nur in der Gastronomie, auch im Tierpark Hagenbeck treten am Wochenende Änderungen in Kraft. So öffnet der Tierpark zum Start in die Hauptsaison ab dem 5. März wieder bis 18 Uhr. Zudem kann der Nebeneingang am Gazellenkamp von den Besuchern zusätzlich genutzt werden, heißt es in einer aktuellen Mitteilung.

Nach knapp zwei Jahren Pause starten von Sonnabend an im Tierpark und Tropen-Aquarium außerdem wieder die beliebten Schaufütterungen.

Ein kleiner Junge füttert im Tierpark Hagenbeck in Hamburg einen Elefanten mit einer Karotte (Archivbild).
Ein kleiner Junge füttert im Tierpark Hagenbeck in Hamburg einen Elefanten mit einer Karotte (Archivbild). © picture alliance / Daniel Reinhardt

Inzidenz in Hamburg weiter im Sinkflug – aber acht weitere Tote

Am Mittwoch meldete die Hamburger Sozialbehörde 2310 Corona-Neuinfektionen. Das sind zwar 698 Fälle mehr als am Vortag (1612), aber 257 Fälle weniger als am Mittwoch vor einer Woche (2567). Damit sinkt die Inzidenz weiter und liegt nun bei 630,4 (Vortag: 643,9).

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Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 353.263 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Davon gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 277.600 Infizierte als genesen.

Die Corona-Lage in Hamburg entspannt sich weiter (Symbolbild).
Die Corona-Inzidenz in Hamburg ist am Mittwoch erneut gesunken (Symbolbild). © picture alliance / Sven Simon/ Frank Hoermann

Aktuell werden in den Hamburger Krankenhäusern 327 Corona-Patienten behandelt, zehn mehr als am Vortag. 39 Personen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen. Die Behörde meldete zudem acht weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2302 Menschen gestorben.

Hamburgs Innensenator Andy Grote an Corona erkrankt

Innensenator Andy Grote (SPD) ist positiv auf Corona getestet worden. „Dem Senator geht es soweit gut“, sagte Daniel Schaefer, Sprecher der Innenbehörde dem Abendblatt. Grote habe nur leichte Grippesymptome. „Er arbeitet mit voller Energie aus dem Homeoffice heraus.“

Andy Grote (SPD), Senator für Inneres und Sport in Hamburg, hat sich mit dem Coronavirus infiziert (Archivbild).
Andy Grote (SPD), Senator für Inneres und Sport in Hamburg, hat sich mit dem Coronavirus infiziert (Archivbild). © picture alliance/dpa | Marcus Brandt

Montagabend habe Grote ein positives PCR-Testergebnis vorliegen gehabt, nachdem zuvor mehrere Schnelltests negativ ausgefallen waren. Das teilte die Senatskanzlei allen Medienvertretern mit, die beim Pressestatement zum Ukraine-Krieg von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Senator Grote am vergangenen Donnerstag im Rathaus anwesend waren. Weitere Fälle seien bislang jedoch nicht bekannt, sagte Behördensprecher Schaefer. Grote gehe davon aus, dass er sich über die Kita seines Sohnes angesteckt hat. „Die Kita ist seit Ende vergangener Woche geschlossen, da es mehrere Fälle unter Erziehern und Kindern gab.“

Nach seinem positiven PCR-Testergebnis habe Grote umgehend alle Kontaktpersonen informiert und sich in häusliche Isolation begeben. Bei der heutigen Bürgerschaftssitzung wird er demnach nicht wie geplant anwesend sein. Die Arbeit des nach dem russischen Angriff auf die Ukraine eingerichteten Krisenstabs leide nicht unter Grotes Fernbleiben, da viele Termine ohnehin digital stattfänden, so Schaefer.

Wieder mehr Betriebe im Norden gegründet

Im Jahr 2021 sind in Schleswig-Holstein 3982 Betriebe gegründet worden und damit 7,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies war die höchste Zahl seit 2016 (4031), wie das Statistikamt Nord berichtete. Ein Grund für den Anstieg dürften zeitlich begrenzte Nachholeffekte in den ersten zwei Quartalen gewesen sein, hieß es.

In dieser Zeit seien die durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen immer weiter zurückgenommen worden. Im dritten und vierten Quartal entwickelten sich die Betriebsgründungen im Vorjahresvergleich dagegen rückläufig.

Insgesamt wurden 2021 knapp 1000 Betriebe mehr gegründet als aufgegeben. Die meisten Betriebsgründungen bezogen auf die Einwohnerzahl gab es in Nordfriesland, Neumünster und im Kreis Stormarn, die wenigsten im Kreis Plön.

Corona: Jugendforscher fordert Hilfen für „Generation Dauerkrise“

Der Jugendforscher Klaus Hurrelmann fordert zusätzliche Hilfen für die junge Generation. „Die jungen Menschen von heute, das ist die Generation Dauerkrise“, sagte er. „Für diejenigen, die jetzt Jugendliche oder junge Erwachsene sind, ist die unerwartete Veränderung fast schon eine Normalität“, fügte Hurrelmann hinzu. „Sie sind Krisenkinder – und sie wissen es auch.“ Eine wirklich lange Planung des eigenen Lebens sei für sie weder möglich noch klug. „Sie müssen sich immer wieder an den Wandel anpassen.“

Hurrelmann sagte: „Generell sind die jungen Menschen so krisenerprobt, dass sie sich weiter gut zurechtfinden können, auch wenn neue Schläge hinzukommen.“ Gleichzeitig dürfe niemand unterschätzen, was bereits die Corona-Pandemie den jungen Menschen abverlangt habe.

Bei etwa einem Drittel seien die Probleme besonders groß – oft, weil sie es ohnehin schon nicht leicht im Leben hätten. „Das wird sich noch einmal verschärfen, wenn es durch die Folgen des Kriegs in der Ukraine wirtschaftliche Probleme in Deutschland gibt“, warnte er. Junge Menschen bräuchten in wirtschaftlich rauen Zeiten ein klares Signal der Politik: „Wir lassen euch nicht allein.“

Mehr Grundschüler mit starkem Übergewicht – wegen Corona

Im ersten Corona-Jahr sind in Niedersachsen weit mehr Grundschüler wegen starken Übergewichts ärztlich behandelt worden als vor der Pandemie. Kamen im Jahr 2019 noch 16,2 Adipositas-Neuerkrankungen auf 1000 Behandlungsfälle bei den Fünf- bis Neunjährigen, waren es im Jahr danach 19,7 Adipositas-Erkrankungen. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Kinder- und Jugendreport der Krankenkasse DAK-Gesundheit für Niedersachsen hervor. Untersucht wurden anonymisierte Abrechnungsdaten von rund 71.000 minderjährigen Versicherten.

Lockdown, Homeschooling und der damit verbundene Ausfall sportlicher Aktivitäten haben den Kindern laut Krankenkassendaten in ihrer körperlichen Entwicklung geschadet (Symbolbild).
Lockdown, Homeschooling und der damit verbundene Ausfall sportlicher Aktivitäten haben den Kindern laut Krankenkassendaten in ihrer körperlichen Entwicklung geschadet (Symbolbild). © picture alliance / Fotostand / K. Schmitt

Lockdown, Homeschooling und der damit verbundene Ausfall sportlicher Aktivitäten hätten den Kindern und Jugendlichen insbesondere in ihrer körperlichen Entwicklung geschadet, sagte DAK-Landeschef Dirk Vennekold. Der Krankenkassenchef forderte von der Landesregierung in Hannover mehr Engagement für die Kinder- und Jugendgesundheit, um die in der Pandemie entstandenen Defizite auszugleichen.

Die Adipositas-Neuerkrankungsrate von 22 Prozent bei niedersächsischen Grundschülern im Vergleich zum Vorjahr lag über dem Bundesdurchschnitt (plus 16 Prozent). Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin warnte bereits im Juni 2021, dass Adipositas unter den Jüngsten im Zuge der Pandemie schleichend zunehme. Laut einer 2018 veröffentlichten Erhebung waren schon zuvor zwei Millionen Kinder in Deutschland übergewichtig, davon 800.000 adipös.

Tafeln wollen zu Corona-Impfungen motivieren

In Niedersachsen und Bremen sind Corona-Impfaktionen für Kundinnen und Kunden der Tafeln geplant. Ziel sei, vor allem die Menschen anzusprechen, die sich zurückgezogen hätten und schlecht erreichbar seien, teilte die niedersächsische Landesregierung mit. Am Mittwoch (11.30 Uhr) besucht Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, der auch Schirmherr der Tafeln in dem Bundesland ist, eine entsprechende Impfaktion der Springer Tafel. Für die Aktion wurden demnach mehr als 300 Haushalte angeschrieben, landesweit sollen bis zu 10.000 Menschen von den Tafeln angeschrieben werden. In Niedersachsen und Bremen gibt es 105 Tafeln.

Weil erklärte, die Pandemie habe deutlich vor Augen geführt, dass es zahlreiche Menschen gebe, die das Gesundheitswesen nur schwer erreiche. Auch die Tafeln hätten häufig mit Menschen zu tun, die sich zurückgezogen hätten. „Mit der gezielten Ansprache und der Impfaktion an einem vertrauten Ort können hoffentlich vor allem noch bislang ungeimpfte Menschen motiviert werden, sich durch eine Impfung vor einer schweren Erkrankung durch das Coronavirus zu schützen“, sagte der SPD-Politiker. Der Chef des Landesverbands der Tafeln Niedersachsen und Bremen, Uwe Lampe, sprach sich zudem für eine allgemeine Impfpflicht aus.

Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt über 900

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein liegt erstmals seit rund dreieinhalb Wochen wieder über der Schwelle 900. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in sieben Tagen lag am Dienstag bei 912,4, wie aus den Daten der Landesmeldestelle Kiel hervorgeht (Datenstand: 18.43 Uhr). Am Vortag hatte der Wert 876,9 betragen, am Dienstag vergangener Woche 804,3.

Es wurden 6719 Corona-Neuinfektionen registriert. Am vergangenen Dienstag waren es 5564. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das Robert Koch-Institut (RKI) mit 1213,0 an. Im bundesweiten Vergleich hatte Schleswig-Holstein nach den Zahlen vom Dienstagmorgen die viertniedrigste Inzidenz - nach Hamburg, Bremen und Rheinland-Pfalz.

Die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Patientinnen und Patienten mit Corona je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche lag am Dienstag bei 5,69. Vor dem Wochenende betrug die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz 6,42, am vergangenen Dienstag 6,05.

379 Patienten lagen am Dienstag im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Krankenhäusern - das waren 13 weniger als am Montag. Von ihnen werden 45 auf einer Intensivstation behandelt und 29 dort beatmet. Die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie stieg am Dienstag im Vergleich zum Montag um 9 auf 2125.

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SPD-Spitzenkandidat Losse-Müller erneut positiv auf Corona getestet

Der Spitzenkandidat der SPD für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein, Thomas Losse-Müller, ist binnen kurzer Zeit zum zweiten Mal positiv auf das Coronavirus getestet worden. Am Dienstag sei erneut ein Test positiv ausgefallen, teilte ein Parteisprecher mit. Losse-Müller hatte am Vortag in Kiel eine Pressekonferenz gegeben. Er war erst am 6. Februar positiv getestet worden

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