Hamburg. Gruppierung nach Blockade der Köhlbrandbrücke in Gewahrsam genommen. Polizei musste Täterinnen entlassen – sie wollen weiter stören.
Nach der doppelten Blockade der Köhlbrandbrücke und der damit verbundenen Nötigung von Verkehrsteilnehmern wollte die Hamburger Polizei drei Beteiligte in Gewahrsam behalten und die Möglichkeit der Ingewahrsamnahme von 48 Stunden ausschöpfen.
Der Hintergrund: Auch für Mittwoch wurde ein bundesweiter Aktionstag von der Gruppierung angekündigt. Bei der Polizei ging man davon aus, dass das Trio erneut vergleichbare Straftaten in Hamburg verübt. Doch der Plan scheiterte vor Gericht, am Dienstagnachmittag musste das Trio –drei junge Frauen im Alter von 19, 20 und 26 Jahren – wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Die Richter gehen davon aus, dass die drei nicht erneut eine solche Blockade begehen.
Nach Ingewahrsamnahme: Trio kündigt weitere Störaktionen an
Allerdings kündigte das Trio an, "gerechtfertigt durch den Klimanotstand, weiter zu stören bis die Bundesregierung ihren Job macht und unser Essen und Leben rettet". Das teilte die Gruppe "Letzte Generation" am Dienstagnachmittag mit.
“Ich bin bereit, die Konsequenzen meines Handelns zu tragen, denn die Konsequenzen des Klimakollaps sind damit außer Verhältnis. Wir blicken in Dürren, Extremwetterereignisse, Hunger, Flucht, Tod und Kriege. Ich bin moralisch verpflichtet alles in meiner Macht Stehende zu tun, um das zu verhindern”, wird eine der Aktivistinnen in der Mitteilung zitiert.
Polizei Hamburg: Täter blockierten Köhlbrandbrücke
Dabei hat die Gruppierung offenbar bei der Mobilisierung große Schwierigkeiten. Am Montagabend hatten zwölf Personen die Köhlbrandbrücke blockiert oder die Aktion unterstützt. Nur ein Teilnehmer, so ergab die Personalienüberprüfung, stammte aus Hamburg. Der Rest war aus dem gesamten Bundesgebiet, beispielsweise aus Dresden, angereist, um bei der Blockade dabei zu sein.
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Neun der zwölf Teilnehmer, so stellte die Polizei fest, waren schon an der Aktion am Morgen beteiligt gewesen, als sowohl die Köhlbrandbrücke an zwei Stellen und die Hohe Schaar blockiert wurden. Die Beteiligten hatten Platzverweise erhalten, die sie dadurch missachteten, indem sie auch am Abend an der Blockade teilnahmen. Alle neun wurden zunächst in Gewahrsam genommen. Das Trio, das länger in Gewahrsam bleiben sollte, gehörte zum „harten Kern“.