Hamburg. Das Wetter kann im trüben Februar Hoffnung machen – oder auch für schlechte Laune sorgen. Was das mit dem Glauben zu tun hat.
Ein Sonnenschein! Kaum zu glauben im Hamburg dieser Tage. Ein Strahl eher wie ein etwas längerer Blitz, aber immerhin war er da. Ich hab mich eigentlich schon daran gewöhnt, zu Hause zu sein, rauszuschauen und schlechte Laune zu bekommen. Das geht bei mir leider immer schnell, wenn es draußen grau in grau ist. Es soll ja Menschen geben, die das Wetter hier lieben. Ich nicht.
Warum bin ich eigentlich nach Hamburg gekommen und nicht nach Freiburg gegangen? Die haben so viele Sonnenstunden! Warum an die Elbe und nicht an die Spree? Warum wollte ich gerade hier Menschen, Land und Liebe kennenlernen? Ist das überhaupt der richtige Ort für mich und das richtige Leben, wie ich es mir vorgestellt habe?
Kaum Sonnenschein – doch man muss es positiv sehen
Alle, die sich schon einmal gedanklich verheddert haben, kennen es: Es ist schwer, wieder herauszukommen. Grübelt man auf einem Thema erst einmal eine gewisse Zeit herum, lässt es einen vorerst nicht mehr los. Und momentan haben wir in unseren vier Wänden, ob in Quarantäne, Homeoffice oder Selbstisolation, viel, viel Zeit, um der Tristesse zu frönen. Da braucht es den Regen als Motor gar nicht erst. Gibt es einen Hoffnungsblitz in solchen Tagen? Ich finde ja. Es mag nur ein Sonnenstrahl sein, mir bedeutet er viel: bessere Tage werden kommen. Es mag nur dieser eine Ton des Vogels sein, der den Frühling ankündigt: Ich habe ihn kurz gehört.
Es mag nur ein Satz sein, den ich höre oder zu einem Menschen sage: Er tröstet.
Gott und die Welt: Mit Mut durch das Leben
Das ist es, was mich hält: dass ich anderen Mut machen kann, nicht aufzugeben in diesen Zeiten. Denn als Christin glaube ich, dass wir nicht alleine auf dem Weg sind, und das sollten wir einander spüren lassen. Auch wenn es vielleicht im Moment nur am Bildschirm, am Telefon oder via Textnachrichten geht. Wir bekommen etwas zurück, wenn wir etwas geben. Diese Einstellung zum Leben, die hilft mir. Nicht an jedem Tag, aber an den meisten. Dann muss ich nicht mehr so viel grübeln und weiß auch wieder genau, warum ich so lebe, wie ich es tue. Und auch wo. Hier in Hamburg gibt es Menschen, die mich halten, wenn es draußen grau in grau ist.
Ihnen wünsche ich auch solche Hoffnungsblitze, und wenn diese mal wieder auf sich warten lassen, dann schreiben Sie mir. Ich habe welche für Sie.