Hamburg. Zehn Rangerinnen und Ranger, 37 Naturschutzgebiete, drei Monate im Dienst für die Flora und Fauna der Hansestadt. Nach rund 100 Tagen zieht die Umweltbehörde eine erste Bilanz. Und die Ranger selbst sprechen von kleinen Wundern.

Die Hamburger Umweltbehörde hat gut drei Monate nach Einsatzbeginn für zehn Rangerinnen und Ranger in den 37 Naturschutzgebieten der Stadt eine positive Bilanz gezogen. "Die Arbeit des Rangerteams wird sehr positiv aufgenommen", sagte Teamleiter Christian Walte der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Von der Behörde selbst wird der Einstieg ebenfalls als gelungen bewertet. "Allerdings ist es für abschließende Aussagen deutlich zu früh. Hierzu müssen die Rangerinnen und Ranger die Zeit bekommen, sich in allen Jahreszeiten und in allen Naturschutzgebieten Hamburgs weiterführend zu orientieren."

Mit der Volksinitiative "Hamburgs Grün erhalten" hatte der Senat vereinbart, einen Ranger-Dienst einzurichten, um die Betreuung der Naturschutzgebiete weiter zu verbessern. In Hamburg machen die Naturschutzgebiete fast zehn Prozent der Landesfläche aus.

Seit Ende Oktober haben sich die zehn Ranger in den Gebieten zunächst einen Überblick verschafft, die Situationen vor Ort dokumentiert und sich fortgebildet. Dabei standen nicht nur fachliche Themen auf dem Lehrplan. Auch Weiterbildung in Sachen Erste Hilfe war nötig.

Hauptaugenmerk in der alltäglichen Arbeit der Ranger ist der direkte Kontakt zu den Spaziergängern, Wanderern und Freizeitsportlern. "Hier sind wir in vielen Gesprächen als Vermittler und "Erklärer" zu den diversen Themen, die ein Naturschutzgebiet betreffen, gefordert", so Walte weiter. Wiederkehrendes Thema sei dabei der Hinweis auf die Einhaltung der Regeln in den Schutzgebieten. "Dazu zählt, dass Besucherinnen und Besucher die Leinenpflicht für Hunde beachten und die Wege nicht verlassen: Alles im Sinne von Flora und Fauna." Deshalb sei bei den Rangern nicht nur Fachwissen, "sondern neben Geduld vor allem das Gespür für die Lage des Gegenübers gefragt".

Bislang hätten die meisten Menschen grundsätzlich sehr positiv auf die Rangerinnen und Ranger reagiert. "Unsere Arbeit wird geschätzt und nicht selten auch direkt gelobt. Vielen ist die Notwendigkeit unserer Arbeit sehr bewusst, da sie mit eigenen Augen sehen, wie es um die Gebiete steht und vor allem wie wichtig diese Rückzugsgebiete für die Tier- und Pflanzenwelt sind.

Die sechs Rangerinnen und vier Ranger sind fest angestellt und ihre Arbeit ist auf viele Jahre angelegt - denn Naturschutz braucht vor allem nachhaltiges Engagement. "Allen Seiten ist bewusst, dass es eine Daueraufgabe ist, der wir uns täglich stellen. Aber der Anfang ist gemacht und stimmt optimistisch."

Für viele im Team ist die Arbeit sogar noch mehr als das, wie Ranger Walte sagt. "Wir stehen den täglichen Wundern, denen wir auf unseren Begehungen in der Natur in Hamburg begegnen, regelmäßig staunend gegenüber. Dies können ganz kleine Dinge wie die ersten Signale des bevorstehenden Frühlings, oder aber die Ankunft oder der Durchzug von tausenden Vögeln in den Schutzgebieten sein." Ihr Wunsch sei es, dass alle - auch die Besucher - dazu beitragen, diese Wunder zu erhalten und die verhältnismäßig kleinen Rückzugsgebiete für die Natur in den Naturschutzgebieten mit den sinnvollen und notwendigen Spielregeln zu schützen.

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