Hamburg. Hamburg befindet sich auf der Tabelle der teuersten Bundesländer auf dem sechsten Platz. Warum der Eigenanteil weiter steigt.

Bewohner von Pflegeeinrichtungen in Hamburg müssen im Jahr 2022 fast 90 Euro mehr pro Monat als Eigenanteil zahlen. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Krankenkassenverbandes VDEK hervor. Demnach steigt der Beitrag auf durchschnittlich 2168 Euro pro Monat – ein Plus um rund vier Prozent. Enthalten sind unter anderem Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen. Hamburg befindet sich somit auf der Tabelle der teuersten Bundesländer auf dem sechsten Platz.

„Schon jetzt ist jeder dritte Heimbewohner auf Sozialhilfe angewiesen. Geht das so weiter, wird das Pflegeheim zum Armenhaus, in dem nur noch Sozialhilfeempfänger leben”, sagte parallel die Vorsitzende des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele. Die Gründe für die stetige Steigerung der Kosten seien eine bessere, tariflich gebundene Bezahlung des Personals und eine bessere Ausstattung der Pflegeheime.

Jedoch sollte dies nicht auf den Schultern der Pflegebedürftigen lasten, so Bentele. Sie fordert: „Die Politik – und damit meine ich Bund und Länder – muss endlich handeln und vor allem diejenigen mit wenig Vermögen und geringen Renten von Pflegeheimkosten entlasten.” Gute Pflege müsse für alle bezahlbar bleiben, fordert auch Kathrin Herbst, die Leiterin der Vdek-Landesvertretung Hamburg. „Die Ampel-Regierung in Berlin darf bei der ,kleinen Pflegereform‘ nicht stehen bleiben, sondern muss einen größeren Wurf wagen,” sagt sie.