Kiel.

Die Landesregierung will stärker gegen Drogen in Schleswig-Holsteins Gefängnissen vorgehen. Das Land werde Drogenscanner anschaffen und mit der Ausbildung eigener Spürhunde beginnen, kündigte Justizminister Claus Christian Claussen (CDU) am Mittwoch im Innen- und Rechtsausschuss des Landtags an. Trotz bereits umfangreicher Kontrollen gelangten immer wieder Drogen auf verschiedenen Wegen in die Vollzugsanstalten.

In den kommenden drei Jahren werde in den Gefängnissen in Kiel und Lübeck jeweils ein mobiles Spurendetektionsgerät zum Auffinden synthetischer Drogen eingesetzt, sagte Claussen. "Bekanntgeworden sind diese mobilen Geräte durch ihren Einsatz an Flughäfen, dort um Sprengstoffe aufzufinden." Im Vollzug sei es wichtig, in kürzester Zeit Nachweise über Drogenfunde zu bekommen, um entsprechend reagieren zu können.

Ab August soll die Justiz zudem eigene Diensthunde ausbilden, die Drogen, aber auch Mobiltelefone oder Datenträger aufspüren können. Die drei Hunde sollen in Kiel, Lübeck und Neumünster eingesetzt werden, aber regelmäßig auch in anderen Gefängnissen zum Einsatz kommen. "Neben der Personenkontrolle sollen Räumlichkeiten und Freiflächen wie beispielsweise Freistundenhöfe abgesucht werden", sagte Claussen. Aber auch eingehende Post, Pakete, die Habe der Gefangenen oder ein- und ausfahrende Fahrzeuge und Personen sollen nach Angaben des Ministers künftig mit Hilfe von Spürhunden kontrolliert werden.

© dpa-infocom, dpa:220119-99-772217/3