Hamburg. 88 Prozent geben in Abendblatt-Umfrage an, Personal aufzustocken oder Zahl der Jobs konstant zu halten. Fachkräfte dringend gesucht.
Trotz der Pandemie können die Beschäftigten in den großen Hamburger Unternehmen zuversichtlich auf 2022 blicken. Nach der jährlichen Arbeitsplatz-Umfrage des Abendblatts unter den 200 größten Firmen wollen 88 Prozent im neuen Jahr zusätzliche Stellen schaffen oder zumindest die Zahl ihrer Jobs konstant halten. Nur sieben Prozent planen einen Abbau. Fünf Prozent machten keine Angaben.
Eine besonders große Nachfrage nach Personal gibt es in der Gesundheitswirtschaft. 2021 bauten sowohl die Asklepios-Kliniken als auch das UKE zusammen fast 1400 Stellen auf – auch 2022 soll sich dieser Trend fortsetzen. Airbus hat dagegen Jobs gestrichen und landet im Ranking 2021 nur noch auf dem dritten Platz hinter Asklepios und dem UKE. Im neuen Jahr will der Flugzeugbauer aber wieder Personal aufbauen. Auch Edeka, Jungheinrich, die HHLA und Fielmann wollen zusätzliche Stellen schaffen. Mit weniger Jobs planen die Haspa, Lufthansa Technik und der Flughafen.
Arbeitsmarkt: In Hamburg fehlen Fachkräfte
Für immer mehr Firmen dürfte es schwierig werden, geeignetes Personal zu finden. „Allein in Hamburg werden innerhalb der kommenden zwölf Jahre etwa 165.000 berufserfahrene Fach- und Führungskräfte in einem Alter von 55 Jahren und älter in den Ruhestand gehen“, sagt der Chef der Arbeitsagentur Hamburg, Sönke Fock.
Auch Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) weiß: „Der Fachkräftemangel sorgt in manchen Branchen dafür, dass Unternehmen sich bei den Talenten bewerben, nicht umgekehrt.“ Doch Hamburg habe den Vorteil, dass „der Wirtschaftsstandort, die Stadt und das Umfeld sehr attraktiv“ seien.