Hamburg. Ein Hinweis aus Portugal brachte Ermittler auf die richtige Spur. Wie hoch Experten den Straßenverkaufswert der Drogen schätzen.

Drogenfahnder haben bereits am vergangenen Mittwoch drei Männer festgenommen, die nach Erkenntnissen von Ermittlern an einem groß angelegten Kokainschmuggel beteiligt waren. Es geht um knapp 1,7 Tonnen hochreines Kokain, das über den Atlantik geschmuggelt und bereits im Januar 2020 sichergestellt worden war.

Ermittler der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Zoll und Polizei aus Lübeck hatten in den vergangenen Monaten die drei Hamburger ermitteln können. Ausgangspunkt war eine Aktion der Sicherheitsbehörden in Portugal. Vor den Azoren hatte die Polizei eine Yacht gestoppt und exakt 1687 Kilogramm Kokain entdeckt. „Das Rauschgift war in 82 Sporttaschen verpackt“, so ein Beamter. Zwei Männer, die an Bord waren, wurden festgenommen. Beide sind bereits im April dieses Jahres in Portugal zu langen Haftstrafen verurteilt worden.

Kokainschmuggel: Straßenverkaufswert bei rund 200 Millionen Euro

Bereits aus Portugal bekamen die deutschen Sicherheitsbehörden Hinweise, dass das Kokain in Richtung Norddeutschland gehen sollte. Die Spur führte die Beamten der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe nach Hamburg. Hier wurden drei 42, 48 und 52 Jahre alte Männer identifiziert, die der Gruppierung zugerechnet werden. Sie sollten das Kokain lagern und an Abnehmer in ganz Europa verkaufen. Alle drei Männer waren den Sicherheitsbehörden bislang nicht wegen Drogendelikten bekannt. Die Staatsanwaltschaft  Hamburg, federführend bei den Ermittlungen, erwirkte Haftbefehle.

Das auf der Yacht sichergestellte Kokain, so ergaben Ermittlungen, war in Brasilien verladen worden. Das südamerikanische Land gilt mittlerweile als eine herausragende Drehscheibe des Kokainschmuggels in Richtung Europa. Für den Straßenverkauf wäre das hochreine Rauschgift hier vermutlich mindestens auf die doppelte Menge gestreckt worden. Der Straßenverkaufswert, dann wird im einstelligen Grammbereich verkauft, wird von Experten auf rund 200 Millionen Euro taxiert.