Hamburg. 75 Feuerwehrleute haben gegen die Flammen in dem Restaurant des Vereins gekämpft. Der Vorsitzende Ulrich Kudlek ist erschüttert.

Ein Großbrand hat im Norden Hamburgs für Aufregung gesorgt: Am Mittwochmorgen geriet ein hölzernes Bootshaus an der Alster in Ohlsdorf in Flammen. "Das Restaurant in dem Bootshaus brennt lichterloh. Wir haben 3. Alarm ausgelöst und Spezialkräfte nachgefordert", sagte Feuerwehr-Sprecher Jan Ole Unger dem Abendblatt am Morgen. Inzwischen sind die Löscharbeiten weit vorangeschritten, doch das Gebäude ist völlig zerstört. Menschenleben waren nicht in Gefahr.

Gegen 9 Uhr hatte die Pächterin auf einer Überwachungskamera
Brandrauch gesehen und ein Knacken im Lautsprecher gehört. Sie wählte sofort den Notruf. Die Feuerwehr startete einen Großeinsatz mit 75 Rettern aus mehreren Wehren – er sollte Stunden dauern.

Hamburg: Großbrand im Restaurant Bootshaus Oberalster

Das 30 mal 40 Meter große Bootshaus samt Gastronomie an der Wellingsbütteler Landstraße gehört zum Club Oberalster VfW nahe der U-Bahn-Station Klein Borstel. Der Traditionsverein war im Frühjahr mit einem öffentlichen Streit um seine Führung in die Schlagzeilen geraten.

Der Vereinsvorsitzende Ulrich Kudlek zeigte sich im Gespräch mit dem Abendblatt erschüttert von dem Ausmaß des Brandes. „Wir müssen jetzt das Gebäude absichern“, sagte er. Die Polizei wolle am Donnerstag mit Spürhunden kommen, um weiter bei der Feuer-Ursache zu ermitteln. Die Gastronomie ist offenbar zerstört. Kudlek ahnt einen „Totalschaden“, es herrsche Einsturzgefahr. Man könne nicht sagen, ob das Dach noch hält. „Als Laie würde ich sagen, die Zerstörung ist schon heftig.“ Positiver Aspekt: Das Bootshaus selbst ist nach ersten Eindrücken nicht groß in Mitleidenschaft gezogen worden.

Schule wegen Großbrand in Hamburg evakuiert

Wegen der starken Rauchentwicklung hatte die Hochbahn den Betrieb der U1 zwischen den Haltestellen Ohlsdorf und Fuhlsbüttel auf Anraten der Feuerwehr fast drei Stunden lang unterbrechen müssen. Inzwischen fahren die U-Bahnen auf der Strecke aber wieder.

Folgen hatte der Großbrand auch für einige Schülerinnen und Schüler: Das benachbarte Albert-Schweitzer-Gymnasium wurde evakuiert. "Zu keinem Zeitpunkt waren Kinder oder Jugendliche in Gefahr", stellt Unger klar. "Der Unterricht konnte aber nicht mehr fortgeführt werden." Wegen der Rauchentwicklung müssten die Fenster in den Klassenräumen dauerhaft geschlossen werden – das widerspricht aber den gängigen Lüftungsregeln in der Corona-Pandemie.

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"Außerdem hatten unsere Einsatzkräfte einen Ort, an dem sie die Ausrüstung wechseln und sich zwischendurch aufwärmen konnten", sagte Unger. Am Morgen herrschten in Hamburg Temperaturen rund um den Gefrierpunkt.

Großbrand Hamburg: Feuerwehr gibt Entwarnung

Auch über die Warnapp NINA des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat die Feuerwehr eine Meldung veröffentlicht: Demnach konnte die Bevölkerung in Ohlsdorf, Hummelsbüttel, Langenhorn, Fuhlsbüttel und Groß Borstel durch Rauchgase beeinträchtigt werden. Daher sollten Anwohner insbesondere in Fuhlsbüttel wegen der Windverhältnisse die Fenster und Türen geschlossen halten. Die Rauchwolke zog in Richtung Norden.

Im Laufe des Vormittags haben zwei Wehren die Luft rund um den Brandort auf bedenkliche Konzentrationen gemessen. Um 13.30 Uhr gab die Feuerwehr schließlich Entwarnung: Es gebe keine starke Rauchentwicklung am Bootshaus mehr. Die Nachlöscharbeiten dauerten aber noch an. Was zu dem Brand führte, ist noch unklar.