Westerland. Weil die Buhnen am Strand nicht mehr die gewünschte Funktion haben, werden sie zurückgebaut. Welche Auswirkung das hat.

An Sylts Stränden wird derzeit wieder gebaggert. Im Süden von Westerland in Richtung Rantum werden sechs Kastenbuhnen entfernt, wie der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) mitteilte. "Die Buhnen dienten einst dazu, den Sand am Strand zu halten", sagte die Direktorin des LKN, Birgit Matelski und fügt hinzu: "Heute wissen wir, dass sie den Längstransport unseres für den Küstenschutz eingebrachten Sandes vom Strand fernhalten."

Es sei wichtig, alle Maßnahmen anhand aktueller Erkenntnisse immer wieder zu prüfen und, wenn nötig, auch rückgängig zu machen. "Der Buhnenrückbau zeigt jetzt schon positive Effekte auf die Küstensicherung."

Sylt: 80 Buhnen sollen bis 2024 verschwinden

Bereits seit 2019 werden in mehreren Abschnitten die für den Küstenschutz nicht mehr notwendigen Buhnen entfernt. Gut 80 der schmalen Dämme sollen bis 2024 verschwunden sein.

Sylt: Seit 2019 werden in mehreren Abschnitten die für den Küstenschutz nicht mehr notwendigen Buhnen entfernt.
Sylt: Seit 2019 werden in mehreren Abschnitten die für den Küstenschutz nicht mehr notwendigen Buhnen entfernt. © dpa/Axel Heimken

Die Maßnahme gilt auch als Kompensation für die jährliche Sandentnahme vor Westerland. Dieser Sand wird vor der Inselküste vorgespült. In diesem Jahr wurden zwischen Anfang Mai und Mitte Oktober rund 2,45 Millionen Kubikmeter Sand an der Westküste von Sylt verbracht. Wegen der hohen Wellenenergie vor Sylt bilden die flexiblen Strandaufspülungen nach LKN-Angaben die effektivste Schutzmaßnahme.

Diese Buhnen bleiben als als Fotomotiv

Aber nicht alle Buhnen, die bei vielen Urlaubern und Einheimischen beliebte Fotomotive sind, werden verschwinden. Beispielsweise auf Wunsch der Gemeinde Sylt bleiben an den Stränden von Westerland und Rantum sechs Buhnen als Fotomotiv beziehungsweise Anschauungsobjekte zum Sylter Küstenschutz aus vergangenen Zeiten erhalten. Es handelt sich dabei nach LKN-Angaben in allen Fällen um Kastenbuhnen aus dem 19. Jahrhundert.