Hamburg. Projekt Medifly verzögert sich und soll erst im Februar starten. Am morgigen Mittwoch wird es eine Bürgerfragestunde geben.

Eigentlich war für Herbst der Start des Testbetriebs von Medifly geplant. Bei dem Projekt sollen Drohnen für den medizinischen Transport zwischen Hamburger Krankenhäusern eingesetzt werden. Die Fluggeräte könnten Schnellschnitte bei Tumoroperationen aus dem OP-Saal in Labore fliegen, in denen sie untersucht werden. Denn nicht jede Klinik verfügt über eine eigene Pathologie. Mit dem ersten Medifly-Flug wird nun aber erst im Februar gerechnet.

„Wir sind dabei, den Antrag zu stellen“, sagte Projektleiterin Sabrina John im Gespräch mit dem Abendblatt. Noch im Winter solle der Probebetrieb genehmigungsfähig sein. Bei der Streckenführung müsse vieles beachtet werden. So dürfen die Strecken beispielsweise nicht über Kindergärten, Schulen und Einkaufsstraßen führen. Die ausgesuchte Drohne GT20 Gyrotrak des Hamburger Unternehmens Airial Robotics dürfte aber über vielen Stadtteil zu sehen sein.

Acht Hamburger Krankenhäuser nehmen teil

Zu den acht teilnehmenden Kliniken gehören die Asklepios-Häuser Heidberg, St. Georg, Rissen, Harburg und Altona sowie das UKE, die Schön-Klinik in Eilbek und das Bundeswehrkrankenhaus. Eine „sehr minuziöse Ausarbeitung dieser Routen“ sei notwendig, sagte John.

Derzeit lägen diese zur Prüfung bei den Landesluftfahrtbehörden. Man arbeite sehr gründlich, damit bei der späteren Sicherheitsbewertung beim Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung alles möglichst problemlos genehmigt werde. Der zeitliche Verzug liege daran, „dass es noch keiner gemacht hat. Es liegt keine Blaupause in der Schublade“, sagte John.

Bürgerfragestunde für Hamburger angesetzt

„Wir sind hier Vorreiter“, sagte auch Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos). Seine Behörde veranstaltet am morgigen Mittwoch eine Bürgerinformationsveranstaltung. „Nutzen Sie die Chance, reden Sie mit und stellen Sie Ihre Fragen!“, sagte Westhagemann. Experten von Krankenhäusern, der Stadt und dem Projektteam werden sie beantworten. Man wolle erfahren, wie die Bürger zu Drohnenflügen stehen, sagte Franziska Biermann, Referatsleiterin Clusterpolitik in der Wirtschaftsbehörde. Laut Studien würden diese für medizinische Zwecke häufig akzeptiert.

Am Mittwoch findet von 18 bis 19 Uhr die Bürgerfragestunde unter https://medifly.hamburg im Livestream statt. Fragen können unter www.sli.do/de mit dem Hashtag #Medifly gestellt werden.