Hamburg. Der 27-Jährige will sich auf Corona testen lassen, setzt aber offenbar seine Schutzmaske nicht auf. Die Situation eskaliert schnell.
Erneut ist es in Hamburg zu einem Angriff wegen der Maskenpflicht gekommen. Ein Kunde wollte sich in einer Apotheke am Neuen Pferdemarkt auf Corona testen lassen, weigerte sich aber offenbar, seinen Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen. Am Ende stehen mehrere Anzeigen wegen Körperverletzung.
Der genaue Ablauf der Auseinandersetzung sei jedoch noch ungeklärt, sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth. Es stehe im Raum, dass der 27-Jährige seine Maske nicht richtig getragen habe. "Nach mehrfacher Aufforderung soll er sich auch geweigert haben, die Räumlichkeiten zu verlassen", so Abbenseth.
Wegen Maskenpflicht: Angriff auf Apotheker in Hamburg
Im weiteren Verlauf soll es dann zum Angriff gekommen sein. Der Hergang ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Sowohl der junge Kunde als auch die Angestellten der Apotheke haben Strafanzeigen wegen Körperverletzung gestellt.
Das linksautonome Zentrum Rote Flora äußerte sich bereits via Twitter zu dem bislang ungeklärten Vorfall: "Dieser erneute Übergriff in Hamburg ist die Folge des beharrlichen Ignorierens der Gefährlichkeit von Corona-Leugner|innen", heißt es dort.
Eine Warnung angesichts der nun verschärften Corona-Regeln für Ungeimpfte kommt auch aus anderer Richtung: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) befürchtet durch die neuen Einschränkungen eine Zunahme der Aggressivität. Sie sei ja bereits vorhanden, sagte der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow am Freitag. „Wir kennen ja schon aus der dritten Welle aggressives Verhalten nicht nur gegenüber der Polizei – denken Sie an den Mitarbeiter einer Tankstelle, der das Leben verloren hat, weil einer die Maske nicht tragen wollte.“
Mehr Gewalt in Hamburg wegen 2G-Regel?
Nach den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz vom Donnerstag würden Ungeimpfte von vielen Bereichen des öffentlichen Lebens ausgeschlossen, sagte Malchow. „Die werden natürlich zusätzlich aggressiv sein. Und die, die nichts verstehen, sowieso.“ Dass mit den von der Politik beschlossenen harten Kontrollen auch auf die Polizei mehr Arbeit zukomme, lasse sich nicht vermeiden, sagte Malchow. „Wir reden hier über keine Lappalien mehr, sondern wir haben volle Intensivstationen, Menschen, die sterben. Und insofern muss die Polizei hier auch Prioritäten setzen.“
- RKI-Präsident Wieler: „Ich bekomme immer noch Morddrohungen“
- Idar-Oberstein: Wie gefährlich sind Corona-Leugner?
Die ohnehin hohe Arbeitsbelastung der Beamten könne in diesem Fall keine Rolle spielen. „Wir sperren uns nicht dagegen und sagen auch nichts von der ausgequetschten Zitrone.“ Wegen der Gefährlichkeit des Virus und der Probleme dieser Pandemie sei es notwendig, Kontrollen zu machen, damit Menschenleben, mindestens aber die Gesundheit anderer geschützt würden.