Hamburg. Bezirksamt Altona bezuschusste die Großveranstaltung bisher mit 30.000 Euro. Woher das Geld künftig kommen soll, ist völlig unklar.

Gerüchte hatte es schon länger gegeben, nun scheinen sie sich zu bewahrheiten: Der Fortbestand der beliebten Osterfeuer am Elbstrand vor Blankenese ist massiv gefährdet. Wie die Antworten auf eine Anfrage der Altonaer SPD-Fraktion ergaben, ist das Bezirksamt Altona nicht mehr bereit, die Großveranstaltung wie bisher mit rund 30.000 Euro zu bezuschussen.

Entsprechendes haben Mitarbeiter des Amts zuvor auch den so genannten Feuerbauern mitgeteilt, die die abzubrennenden Haufen traditionell seit Jahren errichten.

In der Antwort des Bezirksamts heißt es dazu wörtlich: „Aufgrund der vorherrschenden Haushaltslage hat das Bezirksamt in den Gesprächen sachlich ausgeführt, dass diese benötigten Mittel nicht vorhanden sind.“ Woher das Geld künftig kommen soll, ist völlig unklar.

Bezirksamt Altona streicht Gelder für Blankeneser Osterfeuer

Wie eine Übersicht zeigt, die dem Abendblatt vorliegt, wurde das Geld in der Vergangenheit für eine Fülle von Maßnahmen ausgegeben, die mit der beliebten Veranstaltung im Zusammenhang stehen. Dazu gehören unter anderem Kosten für Absperrungen und Begutachtungen, Geräteeinsätze zur Vorbereitung der Strandflächen sowie Verpflegungsaufwendungen, zum Beispiel für die vor Ort eingesetzten Sanitätskräfte.

Nach Abendblatt-Informationen haben Mitarbeiter des Bezirksamts das Heft des Handelns nun an die Blankeneser Feuerbauer weiter gereicht – auch was die Beschaffung der Finanzmittel betrifft. In den Antworten auf die Anfrage heißt es dazu unmissverständlich: „Im Zuge der Gesprächsrunden wurde die Idee geäußert, die Anwohnerinnen und Anwohner könnten „gegebenenfalls einen Spendenaufruf starten, um die Finanzierungslücke zu schließen“.

Das Amt stellt zudem kategorisch klar, dass es auch künftig, genau wie in der Vergangenheit, nicht als offizieller Mitveranstalter der Osterfeuer auftreten werde.

Blankeneser Osterfeuer vor dem Aus – Kritik von SPD-Politiker

Der SPD-Bezirkspolitiker Henrik Strate kritisiert die Haltung des Bezirksamts scharf. „Die großen Osterfeuer am Elbstrand sind für alle Hamburgerinnen und Hamburger etwas ganz Besonderes und ein wichtiges Stück Hamburg und Altona“, so Strate. „Sie gehören zu Hamburg wie der Dom und der Fischmarkt.“ Das Bezirksamt irre sich, wenn es die Veranstaltung als eine Angelegenheit der Blankeneser definiere. „Es ist eine Veranstaltung für alle Menschen in Hamburg, im Umland und auch für viele Touristinnen und Touristen“, so Strate.

„Auch das Stadtmarketing und Hamburg.de werben für die traditionsreichen Osterfeuer“. Stutzig mach den SPD-Politiker die Tatsache, dass das Amt die Frage nicht beantworten könne, seit wann genau es die Osterfeuer überhaupt „ bezüglich der Organisation und den genehmigungsrechtlichen Rahmenbedingungen“ unentgeltlich unterstütze. Die entsprechende Antwort lautet: „Dem Bezirksamt liegen hierzu keine fundierten Informationen vor.“

Strate ist sicher: „Auf mich wirkt das, als habe das Bezirksamt bei diesem Thema überhaupt keine genaue Übersicht. Wir Bezirkspolitiker fordern hier deutlich mehr Transparenz.“