Hamburg. Der wasserfeste “Ritmo“ kann einem Schlaganfall vorbeugen. Womit das EKG im Miniformat die Jury des “Medical Award“ überzeugte.
Kleines Gerät, große Auszeichnung: Das neue Mini-EKG "Ritmo", das Hamburger Ärzte, Techniker und Investoren erfunden haben, ist mit dem Medizin-Oscar ausgezeichnet worden und hat den renommierten German Medical Award in der Kategorie "Medical Innovation Product" erhalten.
Das Mini-EKG der Hamburger Firma dpv-analytics aus Wandsbek überzeugte die Jury durch "ein smartes Zusammenspiel von kompaktem Medizingerät und künstlicher Intelligenz im Sinne einer innovativen Schlaganfallprophylaxe", heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Der wasserfeste Herz-Checker „Ritmo“ wird mit einem Pflaster auf die Brust geklebt und nach 72 Stunden Tragezeit von Ärzten ausgewertet.
Medizin-Oscar: Hamburger Mini-EKG Herzensangelegenheit
Das Mini-EKG hat den Vorteil, dass es die aufwändigen und kostenintensiven Langzeit-EKGs zum Erkennen von Vorhofflimmern nicht nur ersetzen, sondern auch viel mehr Risiko-Patienten im Vorfeld identifizieren kann. Entwickelt wurde das kabellose Mini-EKG von Dr. med. Ekkehard Schmidt, Dr. med. Stephan Kranz und Dr. med. Matthias Glawe – sie sind die Hamburger Gründer des Start-ups dpv-analytics.
"Der 'Ritmo' ist für unser Team im wahrsten Sinne des Wortes eine Herzensangelegenheit", sagte Schmidt. "Diesen Award nehmen wir im Namen aller 500.000 Patienten und Patientinnen in Deutschland entgegen, die von Vorhofflimmern betroffen, aber noch nicht diagnostiziert sind und jetzt noch besser vor einem drohenden Schlaganfall bewahrt werden können."
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Marylyn Addo erhielt Medizin-Oscar 2020
Mit fünf mal fünf Zentimeter ist der neue EKG-Rekorder so klein wie ein Passbild. Er wird Patienten nach eigenen Angaben per Post zugeschickt und kann ganz einfach selbst angebracht und abgenommen werden. "Nach der Aufzeichnung wird der Rekorder ganz einfach per Post in das dpv-Auswertungszentrum geschickt, wo die Daten eingelesen und ausgewertet werden", teilte die dpv-analytics GmbH mit. Das Ergebnis wird von Ärzten geprüft und danach digital bereitgestellt.
2020 wurde die Infektiologin Prof. Marylyn Addo (UKE) „Medical Woman of the Year“. Wegen der Corona-Pandemie holte sie ihren Preis erst in diesem Jahr ab.