Hamburg. Das 2G-Modell wird drastisch ausgeweitet. An diesen Orten haben bald nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt.

Angesichts immer neuer Höchststände bei den Corona-Infektionszahlen hat der Hamburger Senat eine Ausweitung der 2G-Regeln beschlossen. Ab Sonnabend haben nur noch Geimpfte und Genesene Zugang zu folgenden Einrichtungen: Gastronomie (inklusive Gastro-Angeboten auf Weihnachtsmärkten), Clubs, Bars und Diskotheken. Weiterhin gilt 2G dann für körpernahe Dienstleistungen (ausgenommen Friseure, Fußpflege und medizinische Behandlungen), Freizeitchöre und -orchester sowie für Sport in geschlossenen Räumen, auch in Schwimmbädern.

Diesen Einrichtungen wird zudem vorgegeben, dass sich das ungeimpfte Personal täglich testen lassen muss. Ausgenommen von den Regeln sind nur unter 18-Jährige sowie Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.

2G in Hamburg ausgeweitet: Tschentscher überzeugt von Corona-Modell

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hob hervor, dass Hamburg dank der bundesweit dritthöchsten Impfquote noch „vergleichsweise gut“ dastehe. Die Hospitalisierungsrate sei die niedrigste aller Bundesländer. Doch in Bayern, Sachsen und Thüringen seien die Krankenhäuser bereits überlastet, und Patienten müssten verlegt werden: „Das ist eine Lage, die wir in Hamburg unbedingt verhindern wollen.“

Tschentscher verwies darauf, dass Hamburg nach dem Sommer als erstes Land das 2G-Optionsmodell eingeführt habe. Mittlerweile würden mehr als 2000 Einrichtungen – von Restaurants über Theater bis zu den Fußballclubs HSV und St. Pauli – dieses Modell nutzen. Dabei habe es nur „sehr selten“ Corona-Ausbrüche gegeben, und diese seien moderat gewesen, so Tschentscher: „Wir sind überzeugt von diesem Modell.“

2G könnte für weitere Lebensbereiche in Hamburg gelten

Eindringlich appellierten der Bürgermeister, die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) sowie Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) an die Bürgerinnen und Bürger, sich impfen zu lassen. 2G biete zwar mehr Schutz, aber um die Pandemie in den Griff zu bekommen, brauche es eine höhere Impfquote. Derzeit sind 73,1 Prozent der Hamburger vollständig geimpft. Wie sehr dies schützt, verdeutlichte der Senat mit diesen Zahlen: Derzeit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz unter den Geimpften bei 22 – unter den Ungeimpften bei 605. In die Krankenhäuser werden zu mehr als drei Vierteln Ungeimpfte eingeliefert – obwohl sie nur gut ein Viertel der Bevölkerung stellen.

Für den Fall, dass sich die Lage weiter zuspitzen sollte, schloss Tschen­tscher eine Ausdehnung von 2G auf alle Lebensbereiche nicht aus. Er begrüßte, dass der Bundestag am Donnerstag die 3G-Regel am Arbeitsplatz sowie eine Pflicht für Arbeitgeber einführen will, Mitarbeitern Homeoffice anzubieten.