Hamburg. Die Preise für eine eigene Wohnung stiegen in Hamburg zuletzt rasant – sogar stärker als in der bayerischen Landeshauptstadt.
Bei den Preisen für Eigentumswohnungen nähert sich Hamburg einer Studie zufolge immer mehr Münchner Verhältnissen. In der Hansestadt kosteten Eigentumswohnungen im vergangenen Jahr demnach erstmals überhaupt im Schnitt mehr als 500.000 Euro – und die Steigerungsraten liegen deutlich über der bayerischen Landeshauptstadt.
Dies geht aus einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Immobiliendienstleister Accentro hervor, die am Donnerstag vorgestellt wurde. Die Experten hatten die Preisentwicklung für Wohneigentum in insgesamt 81 Städten im ganz Deutschland untersucht.
Immobilien Hamburg: Beim Preisniveau auf Platz 2
Danach haben sich Eigentumswohnungen in Deutschlands zweitgrößter Stadt allein zwischen 2019 und 2020 durchschnittlich um rund 14,5 Prozent auf 502.663 Euro erhöht. Zum Vergleich: Für den Spitzenreiter München errechneten die Experten einen Anstieg binnen Jahresfrist um lediglich 8,4 Prozent auf 579.990 Euro für eine Wohnung.
Hamburg belegt damit beim Preisniveau bundesweit Platz zwei, beim Preisanstieg aber lediglich Platz 21. Auf Platz eins der bundesweiten Liste kam in dieser Betrachtung mit großen Abstand Wolfsburg. In der Stadt mit dem Konzernsitz von Volkswagen und vielen umliegenden Firmen wurden Eigentumswohnungen im vorigen Jahr um fast 86 Prozent teurer, pro Verkauf wurden im Schnitt gut 380.000 Euro erlöst.
Immobilien werden bundesweit teurer
Auch bundesweit hielt der Trend immer höherer Kaufpreise für Wohnungen an. Im Schnitt stiegen sie gegenüber 2019 um 10,2 Prozent auf gut 225.000 Euro. Grund hierfür sei auch die zunehmende Zahlungsbereitschaft von Käufern, so die Autoren der Studie. "Dies hängt sicherlich mit der gestiegenen Bedeutung des Wohnens zusammen.Gerade während des Lockdowns wurde vielen Menschen bewusst, wie wichtig ein schönes und geräumiges Zuhause ist", sagte IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. Gleichzeitig mache sich ein Mangel an Bauland und verfügbaren Wohnungen bemerkbar.
Die IW-Untersuchung erstreckte sich auf alle Wohnungstypen vom Einzimmer-Appartement bis zum großen Luxusloft, die in einem aufgeteilten Wohnhaus liegen und von Privatpersonen erworben werden können.