Hamburg. Beziehungs-Spiel von Johanna und Antonia Buchholz ist erst kurz auf dem Markt – schon gibt es die dritte Auflage. Über die Idee.
In Bars, der Uni, im Bett, am Strand oder unter der Dusche – die Schwestern Antonia und Johanna Buchholz haben monatelang nach Fragen gesucht, die sie in ihr Spiel „beherzt“ aufnehmen wollten. Fragen, die verbinden, Fragen, die nachdenklich machen.
90 sind es geworden, gedruckt auf weiß-gelben Kärtchen, so große wie Visitenkarten. Mittlerweile ist das besondere Spiel in der dritten Auflage erhältlich. „Wir haben die Fragen so formuliert und zusammengestellt, dass sie in jeder Beziehungskonstellation funktionieren“, sagt Johanna. „Die einzige Voraussetzung ist, dass die Personen, bereits in einer engen Beziehung zueinander stehen und sich vertrauen.“
Beziehungen werden mit Fragen gestärkt
Denn es gehört eine Menge Mut und manchmal auch Überwindung dazu, Antworten zu geben oder diese zu hören – auf Fragen wie: „Was könnte ich öfter für dich tun?“, „Welchen Titel würdest du meinem aktuellen Lebensabschnitt geben?“, „Inwiefern hast du dich in den letzten Jahren verändert?“, „Welche Erlebnisse haben mich am meisten geprägt?“, „Was hast du von mir gelernt?“ oder „Was würdest du gerne mit mir erleben?“.
In drei Kategorien, einmal Fragen „über dich“, dann solche „über mich“ und schließlich „über uns“ geht es um die großen Themen der Beziehung zueinander und mit sich selbst. So beschreiben es die Schwestern auch: Das Spiel, es bietet Gesprächskarten für zwei vertraute Personen – ganz gleich ob Freunde oder Freundinnen, Partner oder Partnerinnen oder Familienmitglieder, die zu Nähe bereit sind.
Auch Freunde und Familien können das Set anwenden
„Es war uns wichtig, dass beispielsweise auch zwei Personen, die kein Paar sind, das Set verwenden können“, sagt Johanna, die aktuell ihren Master in Kriminologie und Gewaltforschung macht, während ihre Schwester und Co-Geschäftsführerin an der HAW Hebammenwissenschaft studiert und im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) arbeitet.
Mit Fragen kennt sich Johanna gut aus, „durch mein Studium der Kommunikationspsychologie, war ich über Jahre hinweg ständig mit Fragen konfrontiert worden und hatte gelernt, wie gute Fragen gestellt werden“, sagt sie. „Und vor allem, dass die besten Fragen die sind, deren Beantwortung auch mal ein bisschen länger dauern kann.“ So darf für die Beantwortung von Fragen à la „Wie beschreibst du deine Erziehung?“, „Wovor hast du Angst?“ und „Wie beschreibst du die Beziehung zwischen dir und deinem Körper?“ recht weit ausgeholt werden.
Auch die Mutter ist jetzt Teil des Teams
In der Familie der Schwestern – auch die dritte Schwester Eva ist mittlerweile fester Teil des Teams ebenso wie Mutter Gabi – war Gemeinschaftlichkeit in Bezug auf beherzt „direkt klar“, erinnert sich Johanna. „Wir hatten uns in den Kopf gesetzt, eine Marke und ein Produkt zu entwickeln, hinter dem wir zu 100 Prozent stehen können.“
Im Prozess der Entstehung des Spiels wurde deutlich, wie wichtig das Miteinander ist. „Wir haben uns immer wieder gesagt, dass wir es beide ohne die andere niemals hätten umsetzen können und dass wir das ganze Projekt schon lange in den Wind geschossen hätten.“ Doch sie haben sich gegenseitig gestärkt. Unter anderem mit beherzten Fragen.