Hamburg. Trotz des Ferienbeginns war die Lage am Hamburg Airport am Freitag entspannt. Warum zwei Zubringer-Flüge für Urlauber ausfielen.
Kurz vor dem Start der Herbstferien und dem erfahrungsgemäß großen Andrang ist die Lage auf dem Hamburger Flughafen vergleichsweise entspannt und übersichtlich. „Der Morgen ist eigentlich ganz gut gelaufen trotz des ersten Ansturms. Ich glaube, dass sich die Passagiere darauf eingestellt haben, dass etwas mehr los sein kann und sie entsprechend früher da sind“, sagte eine Sprecherin am Freitagmorgen der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Ärger gab es trotzdem: Wegen Streiks fielen Flüge aus.
Für Freitag standen 130 Starts und 130 Landungen auf dem Flugplan. Der 1. Oktober und der 15. Oktober gelten beim Flughafen als die verkehrsreichsten Tage des Jahres. „Das ist jetzt die reisestärkste Zeit, die wir in der Corona-Zeit je hatten“, sagte die Sprecherin.
Flugausfälle wegen Streiks des Kabinenpersonals
Für Unmut bei einigen Fluggästen hatte am Freitagmorgen allerdings der Ausfall von zwei Eurowings-Flügen geführt. So waren Flüge nach Köln und nach Düsseldorf gestrichen worden, weil dort das Kabinenpersonal gestreikt hatte. Für einige Passagiere waren das die Anschlussflüge zum Flieger in den Urlaubsort. Die Fluggäste seien umgebucht worden.
Am Wochenende starten in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern die Herbstferien. In den ersten beiden Oktoberwochen erwartet der Flughafen bis zu 450.000 Passagiere. Das ist weniger als die Hälfte der Passagiere, die in den Herbstferien 2019 auf dem Flughafen unterwegs waren und gleichzeitig mehr als doppelt so viele wie in den Herbstferien 2020. Die beliebtesten Ziele sind den Angaben zufolge Mallorca, Barcelona, Antalya sowie Kreta und Rhodos.
Tarifstreit bei Eurowings
Weil das Aufkommen dabei vor allem am Morgen und am Wochenende hoch ist, wird allen Reisenden ein Vorabend-Check-In empfohlen. An Spitzentagen sollen die Terminals bereits am Morgen um 3.15 Uhr geöffnet werden, und es wird empfohlen, mindestens zwei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein.
Die Lufthansa-Tochter Eurowings bestätige Beeinträchtigungen des Flugbetriebs und vereinzelte Flugausfälle. Der Grund dafür ist die laufende Tarifauseinandersetzung. Das Unternehmen hatte seinen Angestellten eine Einmalzahlung im Jahr 2023 angeboten, die Arbeitnehmervertreter der Gewerkschaft Verdi sehen darin eine "Verweigerungshaltung".
Lufthansa will Ersatzflüge organisieren
„Der Streik ist lokal auf NRW begrenzt. Alle anderen Stationen, wie Hamburg, Stuttgart oder Berlin, sind hiervon nicht betroffen“, hieß es in einer Mitteilung von Eurowings, die die Beeinträchtigungen in Hamburg offenbar nicht zur Kenntnis genommen hat. Nach Angaben der Gewerkschaft beteiligten sich in Düsseldorf 80 Mitarbeiter an der Aktion. In Köln seien es 25 bis 30 gewesen. In Dortmund habe sich eine Crew mit vier Mitarbeitern beteiligt.
Am Düsseldorfer Flughafen wurden 20 Flüge abgesagt, darunter nach Venedig, Nizza, Krakau oder München. Andere Flüge wie nach Málaga sollen am Nachmittag starten. In Köln/Bonn und Dortmund hoben nach Gewerkschaftsangaben keine der geplanten Flüge ab. Laut Eurowings sollten Ersatzflüge über die gesamte Lufthansa-Gruppe organisiert werden. Bereits ab Mittag sollte das Flugprogramm nach Angaben einer Sprecherin wieder stabil laufen.