Palma/Hamburg. Der 50-Jährige soll mit Drogen gehandelt und sich diverser weiterer Vergehen schuldig gemacht haben: internationaler Haftbefehl.
Ein Deutscher ist auf Mallorca aufgrund eines von der Hamburger Justiz ausgestellten internationalen Haftbefehls festgenommen worden.
Der Gesuchte habe sich in einem Landhaus in Sóller versteckt, wo er zusammen mit seiner Schwester wohnte. Zu der Festnahme sei es gekommen, als er die Insel auf dem Seeweg verlassen wollte, wie die „Mallorca Zeitung“ am Montag unter Berufung auf die spanische Polizei und die Hamburger Staatsanwaltschaft berichtete.
Encrochat führte Ermittler auf die Spur nach Mallorca
In Hamburg war Arne M. nach Informationen des Abendblattes im Rahmen von 2019 geführten Ermittlungen ins Visier der Drogenfahndung geraten. Dem 50-Jährigen werde in Deutschland Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung sowie Waffen- und Drogenschmuggel vorgeworfen. Zwei Komplizen wurden bereits ermittelt.
In mehrmonatigen Ermittlungen hätte sich der Verdacht gegen den Mann erhärtet, mit rund 359 Kilogramm Marihuana, 90 Kilogramm Amphetaminen, 14 Kilogramm Kokain sowie 5000 Ecstasy-Tabletten gehandelt zu haben, teilte die Polizei Hamburg am Dienstag mit. Darüber hinaus soll der Verdächtige auch ein russisches Sturmgewehr AK 47 nebst Munition und eine Pistole verkauft haben.
Ihm drohten deshalb bis zu 15 Jahre Haft. Bei seiner Festnahme am Sonnabend habe er 4000 Euro in bar, drei Handys und einen tragbaren Router dabeigehabt.
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Der Erfolg geht auf die Arbeit von Personenfahndern des Landeskriminalamtes zurück, die M. auf der Insel aufgespürt hatten, wo der 50-Jährige eine Finca angemietet hatte. Die Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft Liddy Oechtering erklärte gegenüber der „Mallorca Zeitung“, der Haftbefehl beruhe auf Erkenntnissen, die aus den entschlüsselten Encrochat-Nachrichten gewonnen worden waren.
Durch die geknackte Software wurden bereits diverse – oft hochrangige – Kriminelle enttarnt. Immer wieder geht es in den Ermittlungsverfahren um Drogenschmuggel im großen Stil.
Der tatverdächtige Arne M. wird nun der Untersuchungshaftanstalt Hamburg zugeführt. Die Ermittlungen dauern an.