Hamburg. Hamburger Wissenschaftler wollen herausfinden, durch welche Gegebenheiten die Täter unentdeckt blieben. Interviewpartner gesucht.
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sucht für eine Studie Menschen, die als Kinder oder Jugendliche im Bereich der evangelischen Kirche und Diakonie sexualisierte Gewalt erlebt haben und bereit sind, darüber zu sprechen.
Die Forschenden des Instituts für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie wollen herausfinden, welche besonderen Gegebenheiten in der evangelischen Kirche dazu beitrugen, dass die Täter unentdeckt blieben und keine angemessenen Konsequenzen gezogen wurden, teilte das UKE am Dienstag mit. Ermittelt werden soll auch, welche Strategien die Täter nutzten, um den Missbrauch einzuleiten und deren Aufdeckung zu verhindern.
Sexueller Missbrauch in der Kirche – UKE interviewt Opfer
Das UKE beteiligt sich am Forschungsverbund ForuM (Forschung zu sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der evangelischen Kirche und Diakonie), der die Strukturen untersucht, die sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch in der evangelischen Kirche und Diakonie begünstigen. Die Evangelische Kirche in Deutschland fördert die Forschungsarbeiten über Drittmittel, hat aber keinen inhaltlichen Einfluss auf die Arbeit.
Für ihre Interviewstudie suchen die UKE-Wissenschaftler Menschen, die bis zu ihrem 18. Lebensjahr im Bereich der evangelischen Kirche und Diakonie Deutschland sexualisierte Gewalt erlebt haben und bereit sind, darüber zu sprechen. Die Interviews dauern 45 bis 60 Minuten und können vor Ort in Hamburg, telefonisch oder per Videoanruf geführt werden. Die Teilnahme an der Studie kann jederzeit ohne Angaben von Gründen abgebrochen werden. Die Teilnehmenden berichten nur das, was sie erzählen möchten.
"Die gesamte Studie unterliegt strengen Datenschutzrichtlinien", heißt es in der UUKE-Mitteilung. Interessierte können sich per E-Mail an interview-ifs@uke.de oder montags bis donnerstags von 10 bis 15 Uhr telefonisch unter 040-7410 57750 anmelden.