Hamburg. Der Überblick: Neue Quarantäne-Regeln für Kitas und Schulen in der Hansestadt. Drei weitere Todesfälle in Hamburg.

Sollten Menschen, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen möchten, keine Lohnfortzahlung im Fall einer Quarantäne bekommen? Dafür spricht sich Niedersachsens Sozialministerin Daniela Behrens (SPD) aus.

Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Hier geht es zum aktuellen Corona-Newsblog für den Norden.

Frust herrscht im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE): Die meisten Corona-Intensiv-Patienten sind nicht geimpft und Risikopatienten. Freude hingegen beim HSV: Hamburg erlaubt mehr Zuschauer im Stadion. Alle Infos im Newsblog.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 10. September:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Kitas erhalten zweiten Corona-Sonderzuschuss

Die Hamburger Sozialbehörde stellt den Kita-Trägern und den Kindertagespflegepersonen einen weiteren Corona-Sonderzuschuss in Höhe von insgesamt 2,3 Millionen Euro zur Verfügung. Damit sollten "geeignete Infektionsschutzmaßnahmen" finanziert werden, teilte die Behörde am Freitag mit.

Jede Kita erhält mit dem Sonderzuschuss entsprechend ihrer Größe zwischen 1000 und 3000 Euro. Tagespflegepersonen bekommen laut Behörde mindestens 150 Euro.

Mit den Geldern können die Kitas unter anderem kleinerer bauliche Maßnahmen oder Veränderungen in der Ausstattung vornehmen, um Abstände besser einzuhalten oder pädagogische Aktivitäten in den Außenbereich verlagern zu können. Bei besonderen räumlichen Bedingungen könnten auch mobile Raumluftfilter sinnvoll sein, hieß es aus der Behörde.

Corona-Verstöße bei Einschulungsfeier – viele in Quarantäne

Verstöße gegen Corona-Regeln bei der Einschulungsfeier einer Grundschule in Edewecht im Kreis Ammerland haben zur Verbreitung des Coronavirus geführt. Wie der Landkreis am Freitag mitteilte, gebe es ein unüberschaubares Infektionsgeschehen. Das Gesundheitsamt überprüft demnach 154 Kontaktpersonen. Die Zahl werde weiter steigen, hieß es. Zahlreiche Menschen müssten in Quarantäne.

"Dass an der Grundschule Edewecht eine Einschulungsfeier für alle Klassen und darüber hinaus noch ohne Einhaltung von Masken- und Abstandspflicht stattgefunden hat, ist ein massiver Verstoß gegen die Corona-Verordnung", sagte Landrat Jörg Bensberg (parteilos) laut Mitteilung. Demnach war die Feier laut Aussage der Schule ein kunterbuntes Geschehen, die Kontakte ließen sich kaum eingrenzen.

Wie viele Corona-Fälle nach der Feier bekannt geworden sind, teilte die Sprecherin des Landkreises nicht mit. Zudem blieb unklar, ob die Schulleitung mit Konsequenzen rechnen muss. Die Pressestelle des Landkreises Ammerland war am Freitagnachmittag zunächst nicht erreichbar.

Verfassungsrechtler warnt vor Kriminalisierung der Impfunwilligen

Der Verfassungsrechtler Volker Boehme-Neßler hat vor weiteren Nachteilen für Ungeimpfte gewarnt. „Wir erleben gerade die nächste Eskalationsstufe bei der Einführung einer Impfpflicht durch die Hintertür“, sagte der Professor für Öffentliches Recht an der Universität Oldenburg. Der Anfang sei mit der 3-G-Regel gemacht worden. Nun argumentiere die niedersächsische Sozialministerin Daniela Behrens (SPD) für einen Verdienstausfall, wenn Ungeimpfte aufgrund eines Corona-Ausbruchs in Quarantäne geschickt werden.

„Wenn die Impfung weiterhin freiwillig sein soll, dürfen Impfunwilligen keine Nachteile entstehen, wenn sie sich nicht impfen lassen wollen“, unterstrich Boehme-Neßler. „Entstehen für sie Nachteile, werden sie diskriminiert, und das lässt unsere Verfassung nicht zu.“ In Baden-Württemberg sei sogar ein Lockdown nur für Ungeimpfte geplant. „Das bedeutet eine massive Einschränkungen der Grundrechte.“

Der Verfassungsexperte und Impfbefürworter kritisierte eine schleichende Kriminalisierung der Impfunwilligen. Der auch von der Politik geförderte gesellschaftliche Druck sei gleichbedeutend mit einer indirekten Impfpflicht.

„Die Idee greift ja weiter und gefährdet den Solidaritätsgedanken unseres Gesundheitswesens, demzufolge jeder die Hilfe bekommt, die er benötigt.“ Schon jetzt sei allenthalben zu hören, niemand müsse Nachteile befürchten, wenn er oder sie sich nur impfen lasse. „Wo soll das enden? Werden Herz-Kreislauf-Erkrankte künftig nicht mehr operiert, weil sie sich ja als jüngere Menschen hätten besser ernähren können?“, fragte der Professor.

In Kitas und Schulen herrschen jetzt neu Quarantäne-Regeln

In Hamburg gelten ab sofort neue Quarantäne-Regeln an Kitas und Schulen. Wie die Sozialbehörde mitteilt, wird die Quarantäne für enge Kontaktpersonen in Schulen und Kitas auf zehn Tage verkürzt. Zudem ist ein Freitesten ab dem fünften Tag möglich.

"Für die Gewährleistung eines verlässlichen Schulunterrichts bzw. einer verlässlichen Kindertagesbetreuung wird die Quarantäne mit Augenmaß nur für die infizierte Person und ihre engen Kontaktpersonen angeordnet", heißt es in einer Stellungsnahme der Sozialbehörde.

Auch in unklaren Kontakt- oder Hygiene-Situationen werde nicht grundsätzlich eine Quarantäne für alle Personen verhängt. In diesen Fällen erhöhe sich die Testfrequenz der seriellen Testungen mit Antigenschnelltests für zehn Tage auf dreimal wöchentlich. "In begründeten Situationen kann das zuständige Gesundheitsamt jedoch weiterhin abweichende Entscheidungen treffen." Vollständig geimpfte und genesene Personen seien von einer Kontakt-Quarantäne ausgenommen.

Wer in Quarantäne geschickt wird, kann sich laut Behörde ab dem 5.Tag mit einem PCR-Test freitesten oder mit einem Antigenschnelltest ab dem 7. Tag. "Voraussetzung für die Verkürzung der Quarantäne ist, dass keine Krankheitssymptome entwickelt werden."

Auffrischungsimpfung in Altenheimen kann früher starten

Ältere Menschen in Pflegeeinrichtungen in Niedersachsen können ihre Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus früher erhalten. Wenn einzelne Impfzentren ausreichend Zeit und Impfstoff haben, können bereits Termine mit den Alten- und Pflegeheimen vereinbart werden, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) dem NDR. Wie viele Kommunen davon Gebrauch machen oder es angekündigt haben, konnte das Ministerium am Freitag zunächst nicht sagen.

Die dritte Schutzimpfung in Alten- und Pflegeheimen soll von Oktober an flächendeckend möglich sein. Diese sollen von mobilen Teams durchgeführt werden, die Impfzentren im Bundesland schließen Ende September.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

2G-Regelung für Kulturbereich in Niedersachsen gefordert

Für den Kulturbereich oder Veranstaltungen sollte nach Ansicht der CDU-Fraktion in Niedersachsen künftig die sogenannte 2G-Regelung möglich sein. „Wir möchten die 2G-Regel“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende, Dirk Toepffer, am Freitag in Hannover. Damit würden Menschen, die nicht gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Infektion genesen sind, keinen Zutritt erhalten können. Ein negativer Corona-Schnelltest würde dann ebenfalls nicht mehr ausreichen. Toepffer betonte die bedrohliche Lage für viele Kultur- und Veranstaltungsbetriebe in der Corona-Krise. Mit einer 2G-Regelung könnten mehr Zuschauer möglich sein.

Die derzeitige Corona-Landesverordnung ist noch bis zum 22. September gültig. Dadurch können Betreiber von Diskotheken, Clubs und Shisha-Bars bereits den Zugang auf Gäste beschränken, die geimpft oder genesen sind. Dann muss zum Beispiel keine Maske mehr getragen werden. Privaten Veranstaltern ist es bereits freigestellt, die 2G-Regel einzuführen. Weitere Lockerungen, zum Beispiel der Wegfall der Maskenpflicht, ist damit dann jedoch nicht verbunden.

Die neue Verordnung werde derzeit diskutiert, sagte eine Regierungssprecherin am Freitag. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte bereits gesagt, dass die 2G-Regel ab einem bestimmten Punkt für viele Bereiche denkbar wäre.

Mindestens 26 Corona-Infizierte nach 2G-Party

Bei einer Party mit „2G“-Zugangsbeschränkung in einem Club in Münster (NRW) haben sich vergangene Woche mindestens 26 Menschen mit Corona infiziert, hauptsächlich Mittzwanziger. Dabei handele es sich nach bisherigen Erkenntnissen um Impfdurchbrüche und Ansteckungen von bereits Genesenen, berichtete die Stadt Münster. 20 Infizierte wohnten in Münster. Ein Mitarbeiter des Clubs sei ebenfalls positiv getestet worden.

Die Stadt rechnet damit, dass noch weitere Infektionen bekannt werden. Die Nachverfolgung durch das Gesundheitsamt laufe auf Hochtouren. Zahlreiche Kontakte müssten nun einen PCR-Test vorlegen. „Die genaue Anzahl der engen Kontaktpersonen ist noch unklar“, hieß es.

Der Eintritt zu der Party am 3. September sei in verschärfter 2G-Regelung erfolgt: „Alle Gäste waren nach Eigenangabe geimpft oder genesen“, so die Stadt. Auf die Infektion aufmerksam geworden seien die Betroffenen aufgrund milder Symptome oder durch eine Meldung ihrer Corona-WarnApp auf dem Smartphone.

In Hamburg können Gastronomen oder Veranstaltern sich für das 2G-Modell entscheiden und nur für Geimpften und Genesenen den Zutritt zulassen. Bei diesem Modell entfallen die Abstandsregeln, Tische und Räumlichkeiten können voll ausgelastet werden und es gilt keine Sperrstunde mehr.

Drei weitere Menschen in Hamburg an Corona gestorben

In Hamburg ist der Inzidenzwert wieder leicht auf 90,1 (Vortag: 89,7) gestiegen. Wie die Sozialbehörde am Freitag mitteilt, wurden 269 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 13 mehr als am Vortag.

Seit Beginn der Pandemie (Zählung ab dem 29. Februar 2020) haben sich Hamburg 88.105 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Laut Behörde sind zuletzt drei weitere Todesfälle gemeldet worden. 1658 Hamburger sind damit bislang an einer Covid-19-Erkrankung gestorben.

In einem Krankenhaus werden derzeit 124 Corona-Patienten behandelt, davon 52 auf einer Intensivstation.

In Hamburg werden derzeit 52 Corona-Patienten auf einer Intensivstation behandelt (Symbolfoto).
In Hamburg werden derzeit 52 Corona-Patienten auf einer Intensivstation behandelt (Symbolfoto). © dpa/Ole Spata

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Wegen Corona? Staus haben in dem Sommerferien zugenommen

Mehr Staus als in den Jahren zuvor hat der ADAC während der niedersächsischen Sommerferien 2021 in der Corona-Pandemie gezählt. Dieser Sommer bedeutete für die meisten Familien Urlaub mit dem eigenen Fahrzeug, vorzugsweise in Deutschland – „genau das wurde auf den niedersächsischen Autobahnen mehr als deutlich“, hieß es in einer Mitteilung des ADAC vom Freitag. Demnach wurden an den Ferienwochenenden zwischen dem 23. Juli und dem 29. August mehr als 3600 Staus gemeldet, auf rund 10.400 Kilometern staute sich der Verkehr.

2020 hatte es an den Ferienwochenenden in Niedersachsen knapp 3000 Staus mit einer Gesamtlänge von rund 7000 Kilometern gegeben. Auch 2019, also vor der Pandemie, waren die Stauzahlen geringer als jetzt gewesen: rund 3600 Staus, Länge 10.000 Kilometer.

Nach den Angaben des ADAC waren in diesem Jahr Baustellen überwiegend die Ursache. Die meisten Staus gab es auf der Autobahn 7, also auf dem Weg zur Nord- und Ostsee. Der staureichste Tag war Freitag, 27. August. Der längste Stau wurde am Sonnabend, 31. Juli, auf der A7 zwischen Walsrode und Bispingen mit 29 Kilometern gemessen.

Die AHAL-Regeln gegen Corona: So verringern sie das Ansteckungsrisiko

  • Abstand halten: Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Hygiene: Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Im Alltag Maske tragen: Auch wo die (erweiterte) Maskenpflicht nicht gilt, ist es empfehlenswert, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. FFP2-Masken oder OP-Masken bieten Schutz vor Ansteckung
  • Lüften: Wenn Sie sich mit anderen Personen in einem Raum aufhalten, lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer erhöhten Viruskonzentration in der Raumluft zu verringen
  • Außerdem: Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Keine Entschädigung bei Lohnausfall wegen Quarantäne?

Niedersachsens Sozialministerin Daniela Behrens (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, Ungeimpften künftig keine Entschädigung für Verdienstausfall mehr zu zu zahlen, wenn sie wegen eines Corona-Ausbruchs in Quarantäne geschickt werden. Mit dem Auslaufen des kostenlosen Testangebots Mitte Oktober sollte geprüft werden, Entschädigungszahlungen für alle ungeimpften Erwachsenen einzustellen, sagte die Ministerin der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ, Freitag). Ausgenommen werden sollten Personen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden könnten.

Daniela Behrens (SPD) ist Gesundheitsministerin in Niedersachsen.
Daniela Behrens (SPD) ist Gesundheitsministerin in Niedersachsen. © dpa/Julian Stratenschulte

„Bis Mitte Oktober hat wirklich jede und jeder ein Impfangebot erhalten und damit auch die Möglichkeit, eine Quarantäneanordnung zu vermeiden“, sagte Behrens. Die Allgemeinheit sollte fortan nicht mehr für Verdienstausfälle von Personen aufkommen müssen, die sich und andere nicht schützen wollten.

Zwei Bundesländer hatten bereits zuvor angekündigt, Ungeimpften keine Entschädigungen für Quarantäne-Verdienstausfälle mehr zu zahlen. In Baden-Württemberg soll dies ab 15. September gelten, in Rheinland-Pfalz ab 1. Oktober. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) steht hinter diesen Entscheidungen.

Corona-Inzidenz in Niedersachsen steigt auf 76,5

Das Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen wird immer stärker. Die Sieben-Tage-Inzidenz erreichte am Freitag den Wert 76,5 – so viele Menschen pro 100.000 Einwohnern haben sich binnen einer Woche mit dem Virus angesteckt. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Am Donnerstag hatte die Inzidenz bei 75,0 gelegen. Vier weitere Menschen starben an oder in Zusammenhang mit dem Virus, die Gesamtzahl stieg auf 5873. Im kleinsten deutschen Bundesland Bremen lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 124,4 – dies war der höchste Wert unter den Bundesländern.

Die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten in Niedersachsen lag am Freitag wie einen Tag zuvor bei 4,7 Prozent der Gesamtkapazität. Am Mittwoch hatte sie für einen Tag den Schwellenwert von 5 Prozent erreicht. Weitere Schwellenwerte sind 10 Prozent und 20 Prozent.

In Niedersachsen gibt es aktuell ein Corona-Warnstufensystem mit drei Kategorien. Wenn in einem Kreis oder einer kreisfreien Stadt fünf Tage lang in Folge die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen die Zahl 50 überschreitet, sind etwa Innengastronomie, Friseure oder Fitnessstudios in der Regel nur noch für Geimpfte, Genesene und Getestete (3G) zugänglich. Die höchsten Werte hatten die Städte Salzgitter mit einer Inzidenz von 169,4 und Delmenhorst (151,0) sowie der Landkreis Peine (134,0).

Hamburg erlaubt 2000 Zuschauer mehr: HSV vor 19.950 Fans

Fußball-Zweitligist Hamburger SV darf sein Heimspiel am Sonnabend (20.30 Uhr/Sky und Sport1) gegen den SV Sandhausen vor 19.950 Zuschauern austragen. Das habe die Stadt entschieden, twitterte der Verein am Donnerstagabend.

Das Alkoholverbot bleibe bestehen. Vor dem Beschluss der Behörden war bei der Spieltags-Pressekonferenz mit Trainer Tim Walter am frühen Nachmittag mitgeteilt worden, dass 17.500 der bis dahin 17.950 erlaubten Tickets abgesetzt worden seien.

UKE: Fast alle Corona-Intensivpatienten ungeimpft

Intensivmediziner am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) sind wegen der hohen Anzahl der ungeimpften Corona-Intensivpatienten auf der Station frustriert.

Fast alle von ihnen seien zudem Menschen mit Risikofaktoren und entweder übergewichtig, hätten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, seien schwanger oder schon älter. Frust sorge laut dem Direktor der Klinik für Intensivmedizin am UKE, Prof. Stefan Kluge vor allem, weil sich jeder mit einer Impfung gegen schwere Corona-Verläufe hätte schützen können.

Stefan Kluge, Leiter der Intensivmedizin, am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE).
Stefan Kluge, Leiter der Intensivmedizin, am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). © picture alliance/dpa | Georg Wendt

Kluge spricht sich zudem für die Berliner Corona-Ampel zur Beurteilung der Infektionslage aus. Dort würden die Hospitalisierungsrate, die Bettenbelegung auf den Intensivstationen und die Sieben-Tage-Inzidenz kombiniert. „Ich habe wenig Verständnis dafür, dass die Politik sich nicht auf eine Ampel einigen kann. Ich verstehe nicht, warum die Bundesländer dies nicht einheitlich lösen können.“

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Impfangebote in Hamburger Moschee-Gemeinden gut angenommen

Die mobilen Corona-Impfangebote der Stadt Hamburg werden nach Angaben der Schura von den islamischen Gemeinden gut angenommen. „Der Erfolg der Impfangebote in den Moschee-Gemeinden hat uns sehr gefreut. In einigen Gemeinden haben sich bis zu 280 Bürger*innen impfen lassen“, erklärte der Rat der Islamischen Gemeinschaften am Donnerstag. In den vergangenen drei Wochen hätten neun Gemeinden an der Impfaktion teilgenommen. Weitere vier warteten auf einen Termin, sagte der Co-Vorsitzende der Schura, Fatih Yildiz. Zum Rat der Islamischen Gemeinschaften gehören nach eigenen Angaben 39 Gemeinden.

„Es gibt eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Sozialbehörde, und wir danken auch dem DRK dafür, dass es unbürokratisch, schnell und niedrigschwellig diese Impfangebote in den Moscheegemeinden ermöglicht“, fügte Yildiz hinzu.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Lesen Sie hier die Corona News für Hamburg und Norddeutschland vom Vortag