Hamburg. Die Corona-Lage in der Stadt: Mehr als ein Viertel der Neuinfizierten sind jünger als 14 – mehrere Ausbrüche in Pflegeheimen.
Kinder und Jugendliche sind derzeit von Corona besonders betroffen. In der vergangenen Woche hatten die Sechs- bis 14-Jährigen mit 319 von insgesamt 1680 Fällen den größten Anteil an den Neuinfektionen, teilte der Senat am Dienstag mit. Weitere 98 Fälle der Woche gehen auf die Null- bis Fünfjährigen zurück, 156 Fälle auf die 15- bis 19-Jährigen. Stark betroffen ist laut Senat auch die Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen mit 294 Fällen. Das zeigt: Das Infektionsgeschehen betrifft derzeit im starken Maße die Jüngeren.
Generell stecken sich die meisten Infizierten im privaten Umfeld an, nur 30 Fälle sind auf eine Ansteckung im Ausland zurückzuführen, insbesondere in der Türkei, Nordmazedonien und Kroatien. Insgesamt haben sich bisher 1170 vollständig geimpfte Hamburgerinnen und Hamburger mit Sars-Cov-2 angesteckt. Die Quote der sogenannten Impfdurchbrüche liegt damit laut Senat bei 0,11 Prozent.
Trotz steigender Zahlen: Eine Impfung schützt
In den Zahlen seien auch Nachmeldungen enthalten. In 69 Fällen wurde für geimpfte Infizierte eine Krankenhausbehandlung erforderlich. Der Senat weist darauf hin, dass mit zunehmender Anzahl an Infektionen und gleichzeitig zunehmender Zahl an komplettierten Impfserien erwartungsgemäß auch die Zahl der Impfdurchbrüche steigt. Dennoch sei das Risiko, wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden zu müssen, durch eine Corona-Schutzimpfung weiterhin erheblich reduziert.
Die Sieben-Tage-Inzidenz stagniert indes. Am Dienstag meldete die Sozialbehörde 245 Neuinfektionen. Damit sinkt die Inzidenz geringfügig auf 90,2 (Vortag: 90,7) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Vor einer Woche lag der Wert bei 91,4.
Dritte Corona-Impfung in Pflegeeinrichtungen
In Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 122 Corona-Patienten behandelt, und damit deutlich mehr als noch vor dem Wochenende (108). 49 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. „Wir müssen mit höheren Inzidenzen rechnen, maßgeblich ist aber die Auslastung medizinischer Kapazitäten“, sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer.
Mobile Teams haben am Dienstag in Hamburg mit Auffrischungsimpfungen in den Pflegeeinrichtungen begonnen. Diese Auffrischungsimpfungen sollen nach und nach in allen stationären Pflegeeinrichtungen angeboten werden, sagte Schweitzer. Aktuell seien 56 Bewohnerinnen und Bewohner in insgesamt fünf stationären Pflegeeinrichtungen mit dem Coronavirus infiziert. In drei Pflegeeinrichtungen gebe es mehr als zehn Fälle. Der Impfschutz lasse bei immungeschwächten, sehr alten und pflegebedürftigen Personen schneller nach.