Hamburg. Die Unternehmen wollen wieder mehr Kunden empfangen. Das ist aber nur einer der Gründe. Wie die 2G-Gegner argumentieren.

Rund ein Viertel der Unternehmen aus Gastronomie, Hotellerie, Eventwirtschaft und Einzelhandel (27 Prozent) in Hamburg nutzen bereits die 2G-Option oder planen eine Umsetzung. Die Hälfte der Unternehmen (51 Prozent) wollen die Option derzeit nicht nutzen. Weitere 21 Prozent sind noch unentschlossen. Das ergab eine Umfrage der Handelskammer, an der insgesamt 215 Unternehmen teilnahmen.

„Wir begrüßen die 2G-Option grundsätzlich, da sie wieder mehr wirtschaftliches Leben ermöglicht“, sagt Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg. „Bei Unternehmen bestehen aber zum Teil noch viele datenschutz- und arbeitsrechtliche Fragen. Wir empfehlen dem Hamburger Senat, im Dialog mit den betroffenen Branchen rasch nachzusteuern und die Möglichkeiten des 2G-Modells zu verdeutlichen“, so Heyne.

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2G-Option: Unternehmen wollen mehr Kunden empfangen

Für die 2G-Option spricht aus Sicht der befragten Unternehmen, die das Modell nutzen oder nutzen wollen, dass sie mehr Kundinnen und Kunden empfangen können (68 Prozent) und diese sich sicherer fühlen (55 Prozent). Zudem erwarten 36 Prozent, dass ihre Kunden das 2G-Modell wünschen. Dagegen argumentieren die Unternehmen, die sich gegen die 2G-Option aussprachen, dass sie auf den Umsatz der ungeimpften Kundinnen und Kunden nicht verzichten möchten (zwei Drittel) oder einen Imageverlust bei Ungeimpften befürchten (45 Prozent). 44 Prozent geben an, dass sie nicht über ausreichend geimpftes Personal verfügen.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Hamburg sieht die 2G-Regelung kritisch: „Beschäftigte berichten darüber, dass ihnen von Arbeitgeberseite Druck gemacht wird, den eigenen Impfstatus offenzulegen oder dass versucht wird, durch 2G andere Schutzmaßnahmen zurückzunehmen, weil ja dann alle geimpft seien“, sagt Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger. Problematisch sei auch, dass manche Beschäftigte gar nicht wüssten, welche Rechte sie haben. „Die rechtlich unklare Lage sorgt für viel Verunsicherung unter den Beschäftigten“, so Karger.