Hamburg. Nach der Machtübernahme der Taliban befürchtet Torsten Voß, dass Afghanistan erneut zum Rückzugsraum von Islamisten wird.
Der Hamburger Verfassungsschutzchef Torsten Voß befürchtet nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan eine erhöhte Terrorgefahr durch Islamisten. Er sehe die aktuelle Entwicklung „mit Sorge“, sagte Voß der „taz“. „Nun besteht die Gefahr, dass sich in Afghanistan erneut ein terroristischer Rückzugsraum auftut und sich zumindest Al Qaida dort reorganisiert.“
Entscheidend sei, so Voß, ob die Taliban wieder ein „islamisches Emirat nach altem Vorbild installieren“. Auch bleibe zu beobachten, ob es internationale Freiwillige als „foreign fighters“ nach Afghanistan ziehe. „All das könnte mittel- oder langfristig auch die Gefährdungssituation in Deutschland verschärfen.“
Hamburgs Verfassungsschutzchef: Islamistischer Terrorismus in Afghanistan sehr dynamisch
Schon jetzt sei die Bedrohungslage hierzulande hoch. „Weil sich der IS derzeit weltweit in Zellen reorganisiert und mit Anschlägen versucht, sich wieder zu profilieren. Und weil die Gefahr durch Einzeltäter fortbesteht.“
Der jüngste Anschlag am Flughafen in Kabul, den ein IS-Ableger für sich reklamierte, belege die aktuelle Dynamik im internationalen islamistischen Terrorismus, so Voß. „Der Anschlag zeigt einmal mehr das feindschaftliche Verhältnis des IS zu den Taliban und dass der IS nur seine islamistische Ideologie zulässt.“ Es zeige sich, dass der IS weder mit Al Qaida noch mit den Taliban eine Kooperation gegen den Westen eingehen werde.
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