Hamburg. Straße in Sasel überschwemmt. Bewohner: Graben zu klein für die Wassermassen. Behörde müsse Mittel für Sanierungen freigeben.
Die CDU hat den Senat aufgefordert, mehr für den Schutz von Anwohnern gefährdeter Gebiete gegen Überschwemmungen zu tun. Anlass ist neben der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ein aktueller Fall in Sasel. Dort ist kürzlich laut CDU-Fraktionschef Dennis Thering der Wiesenweg überflutet worden – zum wiederholten Male.
Bereits 2016 hatte Thering den Senat nach einer Überschwemmung der Straße gefragt, da Anwohner die Ursache in einem zu kleinen und nicht ordnungsgemäß gepflegten Graben sahen. Die Stadt hatte damals behauptet, der Graben sei in gutem Zustand – und darauf verwiesen, dass laut §16 der Hamburger Bauordnung die Eigentümer selbst verantwortlich für den Schutz ihrer Häuser gegen Wasser seien. Nun aber gab es laut Anwohnern zum wiederholten Mal eine Überschwemmung im Wiesenweg.
Anwohner in Sasel: „Es gibt einen Rückstau des Regenwassers“
„Die Ursachen sind klar, es gibt einen Rückstau des Regenwassers, welches in den Grenzgraben fließen soll“, schrieben Anwohner an den CDU-Fraktionschef. „Das Regenwasser kommt aus dem Gully des Wiesenwegs und überschwemmt alles. Der Grenzgraben ist schon übervoll, bevor das Wasser aus dem Wiesenweg überhaupt dort ankommt. Der Graben ist schlichtweg zu klein und dazu schlecht gepflegt.“
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Es habe bereits „zahlreiche Anfragen bei der entsprechenden Behörde“ gegeben, so die Betroffenen. „Das Rückhaltebecken ist auch zu klein. Und da die Schleuse geschlossen ist (diese ist mit Schloss verriegelt und wird manuell geöffnet) lässt man uns wissentlich alle paar Jahre absaufen.“
Umweltbehörde müsse „die Anwohnerinnen und Anwohner endlich wirksam schützen“
CDU-Mann Thering sieht die Ursachen für die wachsende Zahl von Überschwemmungen neben häufigerem Starkregen in „zunehmender Versiegelung, ungepflegter Flora und veralteten Silostrukturen“. Die grüne Umweltbehörde müsse „die Anwohnerinnen und Anwohner vor Überschwemmungen endlich wirksam schützen und die Mittel für die Sanierungen und baulichen Maßnahmen freigeben“, sagte der CDU-Fraktionschef dem Abendblatt.
„Da der rot-grüne Senat die Anwohnerinnen und Anwohner in Sasel seit 2016 nicht ausreichend vor Überschwemmungen geschützt hat, muss er jetzt auch unbürokratisch und schnell für die entstandenen Schäden an den betroffenen Häusern und Grundstücken aufkommen.“