Westerland.

Viele Sylter Betriebe und Bewohner sehen die Lockerungen der Corona-Regeln in Schleswig-Holstein skeptisch und überlegen, über ihr Hausrecht an Corona-Tests festzuhalten. Konkret geht es um den Wegfall der Testpflicht beim Besuch von Innenräumen in Restaurants und im Beherbergungsbetrieb während des Aufenthaltes. "Sehr sehr viele auf Sylt sind gegen diese voreiligen Lockerungen, die ein großes Risiko bergen", schreibt der Bürgermeister der Gemeinde Sylt, Nikolas Häckel, auf Facebook.

Er appelliert, an der bisherigen Teststrategie für anreisende Gäste festzuhalten und über das Hausrecht Corona-Tests zu fordern. Der Verband Dehoga Sylt unterstützt "ausdrücklich" die freiwillige Beibehaltung der Testpflicht. "Handeln wir gemeinsam für eine sichere Insel, für ein niedriges Infektionsgeschehen und gegen einen erneuten Lockdown!", schreibt der Hotel- und Gaststättenverband am Sonntag auf seiner Facebook-Seite.

Diverse Betriebe haben nach Angaben Häckels bereits ihre Bereitschaft dazu mitgeteilt. "Sicher, es werden nicht alle begeistert sein - es geht aber um unsere Gesundheit, um unser Sylt und um die Vermeidung eines weiteren lokalen Lockdowns", schreibt Häckel weiter.

Grundsätzlich seien Lockerungen und Anpassungen zu begrüßen, schrieben Dehoga Sylt und die Sylter Unternehmer auch in einem Brief an die Staatskanzlei in der vergangenen Woche. Aber mit der Änderung gehe eine Risikoerhöhung einher, die mit Blick auf den Herbst und die Ausbreitung der Delta-Variante "außerordentlich kritisch" bewertet werde. Die Testungen seien allseits akzeptiert und etabliert gewesen. "Diese nun gänzlich auszusetzen bzw. nur auf die Vorlage eines Tests bei der Anreise zu beschränken (...), sehen wir mit großer Sorge."

© dpa-infocom, dpa:210726-99-534292/2