Hamburg. Polizei rückte mit einer Hundertschaft auf dem Heiligengeistfeld an und traf auf gewaltbereite Fans von HSV und St. Pauli.

Eine größere Gruppe von Fußballfans hat sich am Freitagabend in Hamburg im Bereich Heiligengeistfeld/Feldstraße in der Nähe des Millerntorstadions auf St. Pauli eine Massenschlägerei geliefert. Wie der Lagedienst der Polizei am Freitagabend mitteilte, hielten sich dort ungefähr 100 Personen auf, die der gewaltbereiten Fußballfanszene von HSV und FC St. Pauli zugerechnet werden.

Nach einem Amateurspiel des FC St. Pauli gegen den HSV auf einem Nebenplatz des Millerntorstadions war es zu Pöbeleien von und unter etwa 80 Zuschauern gekommen. Beim Eintreffen von Polizeikräften entfernten sich die meist dunkel gekleideten und Mund-Nasen-Bedeckungen tragenden Personen. Zeugen gaben kurze Zeit später Hinweise auf eine Schlägerei von rund 40 der Fußballfans. Daraufhin wurden weitere Kräfte zur Verstärkung angefragt, neben zahlreichen Streifenwagen waren auch eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei und die Bundespolizei an dem Einsatz beteiligt.

Auf dem Heiligengeistfeld konnte die Polizei dann etwa 60 Fußballanhänger festsetzen und in Gewahrsam nehmen. Auch im Umfeld wurden weitere Störer in Gewahrsam genommen.

Massenschlägerei von HSV- und Pauli-Fans beim Millerntorstadion

Die Beamten kesselten die Menge ein, durchsuchten sie nach eventuell vorhandenen Waffen und nahmen die Personalien der an der Massenschlägerei beteiligten Personen auf. Auch Pfefferspray wurde laut Polizei eingesetzt, um die Kontrahenten zu trennen. Die Polizei nahm schließlich 86 Personen wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung in Gewahrsam.

Dabei soll es sich laut Lagedienst überwiegend um Klientel des HSV handeln. Mit drei HVV-Bussen wurde die 86 gewaltbereiten Fußball-Fans schließlich in unterschiedliche Polizeikommissariate in Hamburg transportiert. Ab 2 Uhr wurden die Fans "sukzessive aus den verschiedenen Polizeidienststellen" entlassen, so die Polizei.

Bei einer in Gewahrsam genommenen Person musste eine Rettungswagenbesatzung eine Atemwegreizung behandeln. Weitere verletzte Personen seien nicht bekannt. Auch Polizeibeamte blieben bei dem Einsatz unverletzt. Die genauen Hintergründe sind noch unklar, die Ermittlungen dauern an.