Hamburg. Bemerkenswert: Der 26-Jährige war der Polizei im Zusammenhang mit Ermittlungsverfahren bekannt. Doch dabei ging es nicht um Drogen.

Erneuter Erfolg für die Soko „HHammer“. Diesmal ging den Ermittlern ein 26-Jähriger ins Netz, der im großen Stil mit Marihuana und Kokain handelte. Der Mann selbst wurde in Spanien verhaftet. Auch er war durch geknackte Chatverläufe der „Verbrecher-WhatsApp“ Encrochat aufgeflogen.

Mindestens 20 Drogengeschäfte, in denen er zehn Kilo Kokain und 100 Kilo Marihuana verdealte, soll der 26-Jährige laut Haftbefehl von April bis Juni vergangenen Jahres durchgeführt haben. Daneben werden ihm auch Waffenverkäufe vorgeworfen. Tatsächlich dürften die Drogendeals, wegen denen er sich vor Gericht verantworten muss, noch umfangreicher sein. Die Ermittlungen in dem Fall dauern an.

Knapp 20.000 Euro Bargeld sichergestellt

Bemerkenswert: Der 26 Jahre alte Türke war zwar bei der Hamburger Polizei im Zusammenhang mit Ermittlungsverfahren bekannt. Doch dabei ging es in der Vergangenheit nicht um Drogen. Er ist ein weiteres Beispiel dafür, dass durch die verschlüsselte Kommunikation, die mittlerweile Standard bei Drogengeschäften ist, auch eher „kleine Lichter“ groß einsteigen können. Die Täter in solchen Netzwerken kennen sich oft nicht einmal persönlich und kommunizieren ausschließlich unter Fantasienamen.

Am Mittwochmorgen durchsuchte die Polizei seine Wohnung an der Osdorfer Landstraße sowie eine Anlauf­adresse und ein Bankschließfächer in Lurup, Stellingen und Blankenese. Dabei wurden von den Beamten eine kleinere Menge Marihuana, scharfe Munition und knapp 20.000 Euro Bargeld sichergestellt. Damit wurde nur ein Teil des Arrestbeschlusses über 420.000 Euro vollstreckt, mit dem kriminelle Gewinne abgeschöpft werden sollen.

Der Mann selbst wurde bei der Durchsuchungsaktion in Hamburg-Bahrenfeld am Mittwochmorgen nicht angetroffen. Zielfahnder spürten ihn allerdings nur wenige Stunden später im Bereich Barcelona auf. Spanische Polizisten wurden informiert und verhafteten den Mann. Er soll jetzt nach Deutschland ausgeliefert werden.