Hamburg. 70.000 Beschäftigte sollen zwei Tage lang ihre Arbeit niederlegen. Ver.di will auch die Leistungen während der Krise gewürdigt wissen.

Im Tarifkonflikt des Hamburger Einzelhandels dehnt die Gewerkschaft Verdi ihre Warnstreiks aus. Von Freitag bis Sonnabend sind die Beschäftigten in etlichen Betrieben zu zweitägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen, wie die Gewerkschaft mitteilte. Nach Verdi-Angaben nahmen am Freitag rund 500 Beschäftigte teil.

Betroffen sei unter anderem der Lebensmitteleinzelhandel, unter anderem mit Rewe und Penny sowie Marktkauf und Kaufland. Warnstreiks soll es auch bei den Filialen der Buchhandelskette Thalia sowie Modehändlern wie Primark, Zara und H&M geben, außerdem bei Hermes Fulfilment, Ikea und Douglas.

Streik: Verdi kämpft für 70.000 Beschäftigte

"Grund dafür ist die Weigerung der Arbeitgeberseite, ein ausreichendes Angebot in der laufenden Tarifrunde für die circa 70.000 Beschäftigten des Hamburger Einzel- und Versandhandels vorzulegen", heißt es in der Ver.di-Mitteilung.

Die Gewerkschaft verlangt unter anderem 4,5 Prozent mehr Geld, ein Mindesteinkommen von 12,50 Euro pro Stunde sowie eine Allgemeinverbindlichkeit der Hamburger Tarifverträge.

Corona-Leistungen sollen gewürdigt werden

Die Arbeitgeber hätten bislang nur ein Prozent nach zwei Nullmonaten für 2021 und eine Einmalzahlung in Höhe von 1,4 Prozent des individuellen Entgelts angeboten, kritisierte die Ver.di-Verhandlungsführerin Heike Lattekamp.

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Das stehe "in überhaupt keinem Verhältnis zu den gewaltigen Umsatzsteigerungen im Einzelhandel". Sie sprach von "außergewöhnlichen Leistungen" der Beschäftigten während der Corona-Pandemie. Der aktuelle Streik ist nicht der erste innerhalb der Tarifauseinandersetzungen. Nächster Verhandlungstermin ist Verdi zufolge der 30. Juni.