Hamburg. Hamburgs Einwohnerzahl wächst seit Jahren - allein seit 2010 um rund 77 000 auf 1,85 Millionen. Prognosen zufolge könnten es einmal fast zwei Millionen werden. Für Politik und Wirtschaft steigt damit der Druck, Jahr für Jahr neuen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Der Hamburger Senat und die Wohnungswirtschaft der Hansestadt wollen heute ein neues "Bündnis für das Wohnen" schmieden. Mit einem derartigen Programm setzt sich Deutschlands zweitgrößte Metropole seit 2011 Zielmarken für den Wohnungsbau.

So sollten nach der 2016 beschlossenen zweiten Auflage des Bündnisses Baugenehmigungen für mindestens 10.000 Wohneinheiten jährlich ermöglicht werden, 3000 davon sollten geförderte Mietwohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen sein. Wichtiges Ziel ist zudem der Klimaschutz: Die Bündnispartner hatten auch vereinbart, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, um den Energieverbrauch der Gebäude zu senken, die Energieeffizienz zu steigern sowie den Anteil Erneuerbarer Energien zu erhöhen.

Zuletzt waren im vorigen Jahr in Hamburg 11.269 Wohnungen fertiggestellt worden, rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr und so viele wie seit den 1970er Jahren nicht mehr. 2019 waren es 9805 und ein Jahr zuvor 10.674. "Der wirksamste Mietendeckel ist der Wohnungsbau", hatte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zu den Zahlen gesagt. "Deshalb setzt der Senat weiterhin auf die Strategie, den Wohnungsbau in Hamburg gemeinsam mit den Bezirken und der Wohnungswirtschaft voranzubringen." Seit dem ersten Bündnis für das Wohnen 2011 sind nach Angaben von Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) in Hamburg fast 77.000 neue Wohnungen geschaffen worden.

Der Zubau von Wohnraum ist dringend nötig. Hamburg, nach Berlin die zweitgrößte Stadt in Deutschland, verzeichnet seit vielen Jahren einen stetigen Zuzug von Menschen. Wohnten 2000 noch 1,71 Millionen Menschen in der Hansestadt, waren es zehn Jahre später schon 1,78 Millionen. Inzwischen zählt Hamburg gut 1,85 Millionen Einwohner (Ende 2020).

Tschentscher und Stapelfeldt wollen gemeinsam mit Spitzenvertretern der Wohnungswirtschaft nach Unterzeichnung der Vereinbarung um 14.00 Uhr in einer Pressekonferenz Details des neuen Bündnisses präsentieren.

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