Hamburg. Hochbahn schafft allein in diesem Jahr 92 Fahrzeuge des Typs eCitaro G von Daimler an. Sie bieten 100 Gästen Platz – und mehr Komfort.
Im kleineren Format rollen sie schon besonders leise über Hamburgs Straßen, doch jetzt gibt es die Elektrobusse in der Hansestadt in XXL-Ausführung: Die Hamburger Hochbahn und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) haben am Donnerstag die ersten vollelektrisch angetriebenen Gelenkbusse vorgestellt. Mit den neuen Modellen des Typs eCitaro G von Daimler stünden jetzt emissionsfreie Fahrzeuge zur Verfügung, die mit einer Länge von 18 Metern rund 100 Fahrgästen Platz böten, teilte die Hochbahn mit. Zum Vergleich: Die bislang eingesetzten Batteriebusse sind zwölf Meter lang und bieten rund 70 Fahrgästen Platz.
Schon in den nächsten Tagen sollen die neuen E-Busse auf Hamburgs Straßen auftauchen. Sie werden vor allem auf den besonders stark genutzten Metrobus-Linien eingesetzt und sollen dort nach und nach die alten Dieselbusse ersetzen. Die Reichweite der E-Busse liegt je nach Einsatzbedingungen bei knapp 200 Kilometern. Die Fahrzeuge sind mit sieben Batteriepaketen mit einer Energie von 441 kWh ausgestattet, die per Stecker auf dem Betriebshof der Hochbahn geladen werden.
E-Busse im Sinne der Klimaziele des Hamburger Senats
„Die E-Busse zahlen nicht nur auf die ehrgeizigen Klimaziele des Senats ein, sondern auch auf die Mobilitätswende: Sie bieten Fahrgästen mehr Raum und Komfort und sind ein weiterer Anreiz, den ÖPNV zu nutzen, um sich schnell, bequem sowie klimafreundlicher und leiser durch Hamburg zu bewegen“, sagt Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). Bis zum Ende des Jahrzehnts werde der alte Dieselbus ausgedient haben.
Insgesamt schaffen die Verkehrsunternehmen in Hamburg allein in diesem Jahr 92 E-Busse an. Bei der Hochbahn sind es 15 Gelenk- und 29 Solobusse, bei den VHH 30 beziehungsweise 18. Seit dem vergangenen Jahr bestellen beide Unternehmen ausschließlich Busse mit emissionsfreien Antrieben. Zum Ende des Jahres werden es in Hamburg knapp 200 klimaschonende Busse sein. Die Gesamtflotte beider Unternehmen beträgt zusammen rund 1700 Fahrzeuge.
CO2-Ausstoß in Hamburg wird reduziert
Claudia Güsken, Hochbahn-Vorständin Personal und Betrieb: „Der Gelenkbus ist für unseren Betrieb unverzichtbar, denn nur er bietet das Platzangebot, das wir für die fahrgaststarken Linien benötigen. Wir sind sehr froh, dass nun die ersten Gelenkbusse in Hamburg fahren, die emissionsfrei angetrieben werden – ein entscheidender Schritt für die Umstellung unserer Gesamtflotte auf einen klimaschonenden Betrieb.“
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Allein der Einsatz eines E-Gelenkbusses spart im Durchschnitt rund 80 Tonnen CO2 pro Jahr im Vergleich zu einem Dieselbus ein. Die Umstellung der Busflotten beider Unternehmen auf emissionsfreie Antriebe, die in dieser Dekade erfolgen soll, wird den CO2-Ausstoß in Hamburg um rund 113.000 Tonnen pro Jahr reduzieren.
Neue E-Busse in Hamburg werden komfortabler
Nina Zeun, VHH-Projektleiterin E-Mobilität, sagt: „Busfahren ist immer ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Seit 2020 werden daher für den Busverkehr in Hamburg ausschließlich E-Busse angeschafft. Und mit über 30 Solobussen haben wir bereits die ersten wichtigen Schritte auf dem Weg zu einer komplett emissionsfreien Flotte gemacht.“
Auch innen werden die neuen Busse komfortabler: Die Fahrzeuge sind mit bequemeren Sitzen, USB-Ladebuchsen und Fußböden in Holzoptik ausgestattet. HVV-Geschäftsführerin Anna-Theresa Korbutt: „Ein attraktiver öffentlicher Nahverkehr, unkompliziert, flexibel nutzbar und zunehmend klimaneutral: Das ist der Schlüssel zur Mobilitätswende.“ Kundenumfragen hätten dies immer wieder bestätigt. Die neuen E-Gelenkbusse seien ein weiterer großer Schritt auf diesem Weg.