Als Initiator eines virtuellen Benefiz-Turniers besuchte der Stürmer den Standort der Hamburger Achre in Jenfeld.

Das war für die gut 20 Kinder trotz der sommerlichen Temperaturen beinahe ein Gefühl wie zu Weihnachten. Die gemeinnützige Einrichtung Arche in der Görlitzer Straße in Jenfeld bekam am frühen Mittwochnachmittag Besuch vom früheren Fußballprofi Sami Allagui (35), der den dort betreuten Kinder und Jugendlichen diverse Fußball-Utensilien mitgebracht hatte, vor allem Bälle und Shirts.

Die Übergabe der Ausrüstungsgegenstände durch den tunesischen Ex-Nationalspieler, der von 2017 bis 2019 für den FC St. Pauli auf Torjagd ging, bildete den Abschluss des virtuellen, bundesweiten Arche-Cups, der in den Wochen zuvor über die Bühne gegangen war. Ergänzt wurde dieses ungewöhnliche Turnier durch den Verkauf einer speziellen Arche-Cup-Kollektion sowie eine Ebay-Versteigerung von Originaltrikots von 88 Fußballstars, darunter auch Weltfußballer Robert Lewandowski, Brasiliens Star Neymar oder Dortmunds Torjäger Erling Haaland.

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Sami Allagui ist Mit-Initiator des Arche-Cups

Der Arche-Cup war eine Initiative der beiden in Berlin lebenden ehemaligen Fußballprofis Sami Allagui und Maik Franz (39). Dabei überzeugten sie zunächst sechs weitere Berufskicker, als weitere Kapitäne zu fungieren und sich jeweils eine Elf zusammenzustellen, um am virtuellen Turnier um den Arche-Cup mit acht Teams teilzunehmen. In einem jeweils 24 Stunden freigeschalteten Internetvoting traten dann jeweils zwei Teams gegeneinander an, um zunächst das Halbfinale und schließlich das Endspiel zu erreichen. Jede dieser Mannschaften trat für einen Arche-Standort an, zu der der jeweilige Kapitän einen regionalen Bezug hatte.

So spielte Allagui mit seinem Team für die Arche in Jenfeld, zu der er schon zu seinen St.-Pauli-Zeiten Kontakte geknüpft hatte. „Wir haben regelrechte Klickpartys veranstaltet, um für Samis Team und unsere Arche möglichst viele Stimmen zu bekommen“, berichtete Tobias Lucht, der Regionalleiter der Hamburger Archen Jenfeld und Billstedt. Am Ende reichte es zwar nicht, um die für den Gesamtsieger ausgelobten 15.000 Euro zu erhalten, wichtiger aber war, dass jeder nominierte Spieler sein Umfeld zum Klicken aktivierte und auf fast nur aus Spenden finanzierten Archen aufmerksam machte. Die Siegprämie sicherte sich die von Patrick Ebert unterstützte Arche in Potsdam.

Hamburger Archen betreuen 600 benachteiligte Kinder

Es wird aber auch an alle acht beteiligten Arche-Standorte noch Geld fließen. Dies resultiert aus dem Verkauf einer speziellen Arche-Cup-Kollektion und der Trikotversteigerung. Hier steigerten sich die Bieter für die Topstars wie Lewandowski und Neymar sogar auf mehr als 1000 Euro hoch. Die genaue Gesamtsumme, die die Aktionen eingebracht haben, wird erst Ende Juni feststehen. Ein stattlicher fünfstelliger Betrag wird es aber in jedem Fall sein.

Die Hamburger Archen (Jenfeld, Billstedt und Harburg) betreuen rund 600 sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche zwischen vier und 19 Jahren. Die Ausgabe von Mahlzeiten gehört ebenso zum Angebot wie Hausaufgabenbetreuung und Sport. „Zudem hoffen wir, dass wir in diesem Jahr auch unsere Sommercamps wieder durchführen können“, sagt Regionalleiter Lucht.