Hamburg. Das RKI entwickelt derzeit einen digitalen Impfpass, der schon in einem Monat eingeführt werden soll. Das muss man über die App wissen.
Ohne großes Aufsehen hat Deutschlands größtes Corona-Impfzentrum in den Messehallen den neuen digitalen Impfpass an mehreren Tagen getestet. Nach Abendblatt-Informationen wurden die ersten Tests mit dem künftig mindestens EU-weit einsetzbaren Impf-Nachweis auf Smartphones und Tablets bereits am vergangnenen Freitag gemacht.
Die EU unterstützt die Tests in mehreren Ländern mit 100 Millionen Euro. Deutschland gehört zu den sieben Ländern, die bis zum 1. Juli, also kurz nach Beginn der Hamburger Sommerferien, den Handy-Impfpass einführen sollen.
So funktioniert der Impfpass auf dem Smartphone
Das EU Digital Covid Certificate soll in Zukunft anzeigen, ob jemand geimpft, getestet oder von Corona genesen ist. Für den Urlaub und einen möglichen Wegfall einer Quarantäne nach Einreise wird das entscheidend. Der gelbe Impfpass auf Papier (nach Standards der Weltgesundheitsorganisation WHO) wird seine Gültigkeit behalten.
Die deutsche CovPass-App funktioniert so, dass der Impfkandidat mit ihr den QR-Code vom Ausdruck seiner Impfbescheinigung im Impfzentrum oder beim Arzt einscannt. Dann erzeugt die App automatisch den Impfpass mit allen notwendigen Informationen und einen QR-Code, der wiederum von anderen Geräten gelesen werden kann.
Die CovPass-App wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) im OpenSource-Verfahren entwickelt, der Quelltext ist öffentlich einsehbar. Auf einer eigens eingerichteten Webseite des RKI gibt es zudem viele Hintergrundinformationen zu Funktionsweise und Datenschutz der CovPass-App.
Hamburger Sozialbehöre: Impftermine ausgebucht
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides forderte alle Mitgliedstaaten auf, in den kommenden Wochen „ihre nationalen Systeme zur Ausstellung, Speicherung und Überprüfung der Zertifikate vollständig fertigzustellen, damit das System rechtzeitig zur Urlaubssaison funktioniert“.
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Die Hamburger Sozialbehörde hat alle Impfwilligen dazu aufgerufen, die Hotline 116 117 nicht mehr zu wählen und die Suche nach Impfterminen für das Impfzentrum auch im Internet einzustellen. Die 30.000 Termine, die am Montag freigeschaltet wurden, seien mittlerweile alle gebucht worden. „Sobald weitere Impfstofflieferungen zusätzliche Termine im Impfzentrum möglich machen, wird öffentlich über die Buchungsmöglichkeit informiert“, hieß es in einer Mitteilung.
Vor allem Zweitimpfungen in Hamburger Messehallen
Derzeit werden vor allem Zweitimpfungen in den Messehallen durchgeführt. Die Kapazität lag zuletzt bei gut 9000 Spritzen pro Tag und bringt das Impfzentrum damit an seine Grenze.
Die Sozialbehörde erwartet deutlich mehr Impfstoff für die niedergelassenen Ärzte „in den kommenden Wochen“. Doch auch bei ihnen haben sich lange Wartelisten gebildet. Am Montag starten auch die Betriebsärzte in den Hamburger Unternehmen offiziell mit dem Impfen, ihr Kontingent ist allerdings auch begrenzt.