Hamburg. Auf Fontänen und Geplätscher müssen Besucher verzichten. Nur die Großen Wasserkaskaden laufen – und die Wasserspiele auf dem Parksee.

Wer in diesen Tagen durch Planten un Blomen schlendert, wird es vermissen: das sanfte Wassergeplätscher im Japanischen Garten, das fröhliche Sprudeln der Wasserfontänen in den Wallanlagen und das Rauschen der Kaskaden, die sonst die Autos auf dem Gorch-Fock-Wall übertönen.

Grund: In allen drei Parkteilen wurden Wasserpumpen abgestellt, Becken und Wasserläufe trocken gelegt. Nur die Großen Wasserkaskaden in Planten un Blomen laufen noch, damit die Goldfische hier genügend Sauerstoff bekommen. Auch der See im Japanischen Garten ist noch gefüllt, die Bachläufe jedoch versiegt.

Schwachstellen in der elektrischen Pumpenanlage

Das zuständige Bezirksamt Mitte nennt als Gründe defekte Pumpen, Schwachstellen in der elektrischen Pumpenanlage und undichte Becken. Diese Missstände wiederum seien Folge des unzureichenden Budgets. „Planten un Blomen erhält mit rund 2,5 Millionen Euro seit Jahrzehnten annähernd denselben Betrag für die Parkunterhaltung“, so Bezirkssprecherin Sorina Weiland.

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„Darin enthalten sind Mittel für die Bewachung, die Reinigung, den Betrieb, die Gebäude, Maschinen und Geräte, gärtnerische Pflege und die Unterhaltung von Wegen, Wasserbereichen und Spielplätzen sowie die Veranstaltungen und die Öffentlichkeitsarbeit.“ Benötigt würde eigentlich das Doppelte, weshalb die Instandhaltung leide.

Reparatur der sechs kaputten Pumpen ist nicht möglich

 Lediglich die Eisbahn und die Wasserlichtorgel wurden in den letzten Jahren mit Sondermitteln saniert – wie jetzt der große Spielplatz. Der Wasserspiegel am Sievekingplatz und die Wasserspeier am Millerntor sind wegen Undichtigkeiten bis auf Weiteres außer Betrieb – so lange, bis Mittel für die Sanierung zur Verfügung stehen. Das wird vermutlich dieses Jahr nicht mehr der Fall sein.

Wann das Plätschern des Wassers in den Japanischen Gärten, an der Kaskade oberhalb des Alten Wallgrabens oder der Wassertreppe in Höhe der Laeiszhalle wieder ertönt, ist unklar. Denn eine Reparatur der sechs kaputten Pumpen ist nicht möglich – sie müssen ersetzt werden. Der Aufwand für die regelkonforme Beschaffung der großen und teuren Pumpen sei umfangreich und zeitaufwendig, so Sprecherin Weiland.

Wer übernimmt die Kosten?

 Es müsse nicht nur geklärt werden, wer die auf rund 70.000 Euro geschätzten Kosten übernehme, sondern auch, woher die Pumpen bezogen werden können. „Die Marktsituation ist sehr angespannt. Wann die Pumpen geliefert und verbaut werden, ist momentan leider noch nicht absehbar.“

Die Wasserspiele in den Wallanlagen wurden nicht in Betrieb genommen, weil eine Fachfirma bei der Überprüfung sämtlicher Pumpenanlagen diverse Schwachstellen bei der Elektrik festgestellt hat. "Hier sollen immerhin sämtliche Anlagen kurzfristig noch einmal überprüft und die notwendigen Maßnahmen festgestellt werden, sagt Sorina Weiland. „Je nach Umfang werden diese so bald wie möglich umgesetzt – vorausgesetzt, dass Geld dafür wird zur Verfügung gestellt.“

Wie gut, dass zumindest die Wasserspiele auf dem Parksee dank der Wasserorgelsanierung weiterhin jeden Nachmittag mehrmals täglich stattfinden können.