Hamburg. Die Wohnungen und Service-Appartements werden bis 2026 an der Ecke Bahrenfelder Kirchenweg gebaut. Auch der Name steht schon fest.
Im Hamburger Westen geht das nächste Bauprojekt an den Start, und einmal mehr liegt es an einer Magistrale, also einer großen Ausfallstraße. Auch der Name steht schon fest: „Emils Quartier“. Konkret geht es um das Eckgrundstück Von-Sauer-Straße/Bahrenfelder Kirchenweg. Aktuell befinden sich dort unter anderem ein Rewe-Supermarkt und Parkplätze.
Auf dem circa 12.500 Quadratmeter großen Gelände entstehen nach aktueller Planung rund 300 Wohneinheiten, aufgeteilt nach Hamburger Drittelmix in circa ein Drittel öffentlich geförderte Mietwohnungen, ein Drittel frei finanzierte Mietwohnungen und ein Drittel Eigentumswohnungen. Baubeginn ist im Jahr 2023, fertig sein soll alles 2026.
Hamburger Bauprojekt nach Komponisten benannt
Der Name des neuen Quartiers bezieht sich übrigens auf den Komponisten Emil von Sauer (1862 bis 1942), nach dem auch die Straße vorne benannt ist. Der Bau, ein Entwurf des Hamburger Büros APB Architekten und Stadtplaner, besteht aus fünf- und sechsgeschossigen Gebäuderiegeln entlang der Von-Sauer-Straße und des Bahrenfelder Kirchenwegs sowie aus fünf Mehrfamilienhäusern mit jeweils fünf Geschossen und Dachterrassen im Süden des Areals.
Der Entwurf war als Sieger aus einem Architektenwettbewerb hervorgegangen. Unterteilt sind die Gebäude in ein bis vier Zimmer große Wohnungen. Die Wohnräume sind schallabgewandt zum grünen Innenhof mit Bäumen, Spielflächen und gemeinschaftlichen Gärten ausgerichtet. Das Bauvorhaben ist ein Gemeinschaftsprojekt (Joint Venture) der Unternehmen Otto Wulff, PEG und PBA Projekt Bau Alsterufer. Die Freiflächengestaltung haben die Landschaftsarchitekten Hahn Hertling von Hantelmann entwickelt.
Nachhaltiges Bauen: „Wohngewächshaus“
Zur Straßenseite werden die Neubauten verklinkert, zu den Aufenthaltsflächen hin sind begrünte Holzfassaden vorgesehen. Markanter Blickfang wird ein siebengeschossiger Hochpunkt an der Ecke Von-Sauer-Straße/Bahrenfelder Kirchenweg sein.
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Ein weiteres Element nachhaltigen Bauens: An der östlichen Grundstücksseite ist ein „Wohngewächshaus“ geplant. Unter einem begrünten Glasdach soll die diakonische Martha-Stiftung Service-Appartements für Senioren betreiben. Besondere Attraktion sind dort lichtdurchflutete Laubengänge zu den Wohnungen, Gemeinschaftsräume sowie ein wettergeschützter Garten. Wie das Unternehmen Otto Wulff mitteilt, wird der Rewe-Supermarkt während der Bauphase geöffnet bleiben. Nach der Fertigstellung wird es vor Ort neben Rewe auch einen Aldi-Markt geben.
Beispielprojekt für Hamburgs künftige Stadtentwicklung
Wie berichtet, soll im Zuge des Magistralenkonzepts auf Brachen und wenig bebauten Gundstücken an großen Straßen moderner Wohnraum geschaffen werden. „Ein wichtiger Teil der Zukunft von Hamburgs Wohnungsbau liegt an den Hauptstraßen“, sagt Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) über Emils Quartier. „Es soll ein lebenswerter Ort entstehen, an dem die Nahversorgung direkt vor der eigenen Haustür gelingt.“
Oberbaudirektor Franz-Josef Höing nennt das Quartier „ein mehr als vorzeigbares Beispielprojekt, das zeigt, wie wir künftig in Hamburg entlang der Magistralen Stadtentwicklung und Städtebau betreiben sollten“.