Hamburg. Die Strecke zwischen beiden Metropolen wird saniert. Das kostet Zeit. Worauf sich die Fahrgäste einstellen müssen.

Die Deutsche Bahn will im Herbst die Strecke Hamburg–Berlin sanieren. „Die Anlagen haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht“, sagte Renado Kropp von der DB Netz AG. Die Bauarbeiten dauern vom 11. September bis zum 11. Dezember. In dieser Zeit werden unter anderem 191 Kilometer Schienen erneuert. Für Fahrgäste bedeutet das: Die Züge zwischen Hamburg und Berlin werden über Uelzen und Stendal umgeleitet. Die Fahrzeit verlängert sich von bislang einer Stunde und 45 Minuten auf dann zweieinhalb Stunden. Die Bauarbeiten werden rund 100 Millionen Euro kosten.

Die ICE-Züge Hamburg–Berlin fahren trotz der Bauarbeiten etwa im Stundentakt. Die Züge der EC/IC-Linie Hamburg-Prag entfallen zwischen Hamburg und Berlin. Die Züge, die von Hamburg nach Leipzig verkehren, benötigen aber 75 Minuten mehr Fahrtzeit als bislang. In Büchen, Ludwigslust und Wittenberge halten vorübergehend keine Fernverkehrszüge.

Es gibt Ersatzverbindungen mit Zügen des Nahverkehrs. Auf Teilstrecken (zum Beispiel zwischen Hamburg und Ludwigslust) verkehren ersatzweise Busse. Der Abschnitt zwischen Hamburg und Büchen bleibt aber, von kurzen Sperrungen abgesehen, eingleisig befahrbar.

Busersatzverkehr auf der Strecke nach Schwerin

Vom 11. September bis zum 31. Oktober entfallen zwischen Hamburg und Schwerin auch die ICE/IC-Züge auf der Strecke Hamburg–Schwerin–Rostock–Stralsund/Ostseebad Binz. Es gibt Ersatzverbindungen mit Bussen. In Schwerin besteht Anschluss an die Pendelzüge in und aus Richtung Rostock und Stralsund/Ostseebad Binz. Vom 1. November an verkehren die Züge zwischen Hamburg und Stralsund/Ostseebad Binz wieder planmäßig, mit leicht angepassten Fahrzeiten, zum Teil mit Zusatzhalten in Hagenow-Land und Nahverkehrsanschluss nach Ludwigslust.

Die rund 290 Kilometer lange Strecke Berlin-Hamburg wurde ab 1994 bis zum Jahr 2000 für die Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde ausgebaut. Von 2000 bis 2004 erfolgte der Ausbau auf 230 Stundenkilometer. Durch die hohe Beanspruchung der Strecke, die sich seit 20 Jahren im Dauerbetrieb befindet, muss die Infrastruktur nun modernisiert werden. Die Bahnlinie verbindet die beiden größten deutschen Städte. Sie wird täglich von 240 Zügen genutzt. Allein im Fernverkehr wurden dort in Vor-Corona-Zeiten täglich 17.000 Fahrgäste befördert.

Im Rahmen der Bauarbeiten werden unter anderem 24 Weichen erneuert sowie elf Durchlässe und eine neue Brücke gebaut. 15.000 Schwellen und etwa 30.000 Tonnen Schotter werden ausgetauscht.